Jöbstl-Geschwister dominieren Nachwuchs-Sichtung

Für Paul Jöbstl, zweifacher EM-Bronzemedaillengewinner bei den Jungen Reitern, steht 2022 das erste Jahr als Junger Reiter an. Und so viel kann man nach dem Sichtungsturnier in Weikersdorf schon sagen: Der 18-jährige Paul ist mehr als bereit. Sowohl für ihn als auch für seine Pferde scheinen die höheren Anforderungen der U21-Klasse keine großen Probleme darzustellen. Das gilt insbesondere für Jöbstls Spitzenpferd, den 13 Jahre alten Hannoveraner Hengst Bodyguard. Im Sattel des charmanten Fuchshengstes gewann der Steirer mit 71,783 % und 72,763 % beide Sichtungsbewerbe souverän und löste damit das Ticket für internationale Starts im In- und Ausland mit spielerischer Leichtigkeit. Und auch der elfjährige Bayernwallach Dunkelbunt holte sich mit 67,816 % bzw. 69,132 % seine Startfreigabe. Die neue Saison kann also kommen! „Mein Gefühl mit beiden Pferden war auf diesem Turnier sehr gut. Ich konnte jeden Tag ein bisschen besser Fuß in den neuen Programmen fassen und dadurch immer mehr Risiko nehmen. Besonders stolz bin ich auch auf meinen Dunkelbunt, da er sich neuerdings so toll präsentiert“, zog Jöbstl zufrieden Bilanz.

Ebenfalls zwei Eisen im Feuer hat Felicita Simoncic. Neben dem bewährten Hannoveraner Connery Junior ist das Chemxpro Ivar. Der KWPN-Wallach steht erst seit gut einem Monat im Besitz der Wienerin. Trotz der kurzen Eingewöhnungsphase machte das Duo bei seinem erst zweiten gemeinsamen Turnierstart richtig Eindruck. Das Paar belegte mit 70,763 % und 70,974 % jeweils Platz zwei hinter Paul Jöbstl und Bodyguard. Nicht schlecht für den Anfang! „Ivar hat sich in der kurzen Zeit komplett auf mich eingespielt. Das ganze Team ist so stolz auf ihn und darauf, wie er das an diesem Wochenende gemacht hat“, meinte Simoncic, die zusammen mit Caro Kottas-Heldenberg trainiert. Auch im Sattel von Connery Junior holte sich die 17-Jährige mit durchschnittlich 68,106 % ein positives Sichtungsergebnis ab. Dabei gibt es noch reichtlich Luft nach oben: „Connerys erster Tag war leider nicht ganz unser Highlight. Dafür habe ich dann noch mehr Ehrgeiz entwickelt. Das hat Connery mitbekommen und super gut mitgemacht. Ich bin auch auf ihn sehr stolz, da das erst sein zweites Turnier in der Junge-Reiter-Klasse war und für ihn einige Lektionen nicht so leicht sind wie für Ivar. Doch er hat sich am Sonntag super toll reiten lassen“, so Simoncic. Insgesamt waren bei den Jungen Reitern zwölf Paare am Start. Sieben von ihnen sind für internationale Starts im Ausland, zwei weitere für internationale Starts im Inland gesichtet.>
 

Flo und Floortje - Powerduo mit Potenzial

Bei den Junioren war es Florentina Jöbstl, die sich zweimal die Siegerschleife abholen durfte. Tatkräftige Unterstützung erhielt sie dabei von Floortje, einer zwölfjährigen KWPN-Stute, die erst im Herbst bei Familie Jöbstl Einzug hielt. Die Stute ist turniermäßig ein wenig beschriebenes Blatt, bevor sie als Junioren-Pferd für die 16-jährige Florentina angeschafft worden war, war die Negro-Tochter vornehmlich als Zuchtstute im Einsatz. Ihre Unerfahrenheit ließ sich Floortje bei der Sichtung nicht anmerken. Mit einem Schnitt von 71,129 % trug sie ihre Reiterin in beiden Sichtungsbewerbe mit Respektsabstand auf das übrige Teilnehmerfeld zum Sieg.  

Eine Freigabe für internationale Starts gab es auch für Florentinas zweites Pferd, den 17 Jahre alten Coco Procol Harum. Kennern der Szene ist der lackschwarze Oldenburger schon lange ein Begriff. Er vertrat Österreich unter der Grazerin Florentina Gisi Lorenz bei vier Championaten. 2018 wechselte der Wallach zu Florentinas Bruder Paul, der mit ihm ein weiteres Junioren-Championat bestritt. Seit 2021 wird Coco Procol Harum nun von Florentina geritten – ebenfalls erfolgreich:  In den Sichtungsbewerben belegten sie die Plätze zwei und drei mit durchschnittlich 68,736 %. „Ich bin zufrieden, dass sich die Winterarbeit so gut ausgezahlt hat. Ich konnte mich mit beiden Pferden von Tag zu Tag verbessern. Es ist aber noch immer viel Luft nach oben. Ich freue mich sehr auf die kommenden Turniere mit den beiden“, meinte Florentina am Ende der Sichtung.

Zwei Podestplätze brachte die Sichtung für Corinna Gebhard. Die Steirerin stellte den Breitling-W-Nachkommen Brighton vor, mit dem sie bereits seit 2018 gemeinsam auf internationalen Turnieren zu sehen ist. Mit einem Schnitt von 68,973 % erhielt auch sie problemlos die Freigabe für eine internationale Saison.

Einen weiteren Beitrag zur erfolgreichen Bilanz der Familie Jöbstl an diesem Wochenende leistete Florentinas Zwillingsschwester Fanny. Auch sie hat seit Herbst ein neues Pferd unter dem Sattel: die zehnjährige Simsalabim OLD. Die Stute war unter der deutschen Charlotte Schürmann bis Inter II erfolgreich, nun soll sie Fanny helfen in der Junioren-Klasse Fuß zu fassen. Der erste wichtige Schritt dorthin ist bereits geglückt: Mit einem Schnitt von 67,144 % hat das Duo seine internationale Startfreigabe fix.

Newcomer und Routiniers in Pony- und Jugendklasse

Acht Reiterinnen bewarben sich um internationale Startplätze in der Ponyklasse. Sechs von ihnen beendeten die Sichtung positiv. Unter ihnen die Wienerin Katharina Zajic, die im Sattel von Don Joan den zweiten Sichtungsbewerb gewann und im ersten Bewerb auf dem zweiten Platz landete. Im Schnitt gab es für sie 68,540 %.

Der Sieg im ersten Sichtungsbewerb ging mit Amida Wikus ebenfalls an Wien. Die 15-Jährige erzielte auf ihrem Ponywallach Delightful Drogba durchschnittlich 68,049 %. Zweimal Dritte wurde die Niederösterreicherin Selina Staufer, die auf ihrem Wallach Pearcy Jackson im Schnitt von 67,701 % erzielte.

Auch für die Tirolerin Sophie Marie Birkmann gab es Grünes Licht. Als einzige Starterin der Jugendklasse erreichte sich mit ihrem Bayerischen Wallach Dollar Deluxe MB einen Schnitt von 68,790 %. Damit steht ihrer ersten internationalen Saison nichts mehr im Weg.