Charlotte Fry und Glamourdale anlässlich der Dressur-Weltmeisterschaften 2022 im dänischen Herning
© FEI/Leanjo de Koster
Seit ihrem großen Erfolg bei den Weltmeisterschaften in Herning (DEN) haben Charlotte Fry und Glamourdale zwar eine Turnierpause eingelegt, untätig waren sie in der Zwischenzeit aber nicht. Das ließ sich während des heutigen Auftritts unschwer erkennen. Zählten die Piaffen und Pirouetten bei der WM noch zu den schwächeren Lektionen des Paares, konnte der imposante elfjährige Sohn des Lord Leatherdale in der heutigen Qualifikationsprüfung für die Weltcup-Kür am Freitag in diesen Lektionen auf hohem Niveau punkten. Einziger echter Schwachpunkt des Paares bleibt damit der Schritt, der mit den anderen aufsehenerregenden Gangarten des Hengstes qualitativ einfach nicht mithalten kann. Für die fehlerlose Prüfung kassierte das Paar von der hochkarätigen Jury 84,026 % - ein neues personal Best und der haushohe Sieg für die junge Britin und ihr Ausnahmepferd.
Ebenfalls aus Großbritannien kam das zweitplatzierte Paar, Gareth Hughes und Classic Briolinca. Pomp und Glamour ist nicht das Ding dieses Duos, vielmehr überzeugt es mit leisen Tönen: unaufgeregtem, feinem und korrekten Reiten. Der Jury war die harmonische Runde der britischen Routiniers 78,263 % wert. Damit landeten die Kür-Fünften der WM noch vor dem besten deutschen Duo in London, Ingrid Klimke und Franziskus, die einmal mehr einen schönen Ritt zeigten, allerdings auch zu viele Einerwechsel zwischen den beiden Galopppirouetten, was wertvolle Punkte kostete. Für die Weltcupsieger von Stuttgart wurden es am Ende 75,421 % und Rang drei.
Hinter der viertplatzierten Helen Langehanenberg (GER) auf einer sichtlich feurigen Annabelle (74,816 %) reihte sich der Niederländer Hans Peter Minderhoud mit Glock’s Dreamboy ein. Das Paar war seit fast zehn Monaten nicht mehr auf einem Turnier, die lange Pause war dem 14 Jahre alten Hengst in manchen Lektionen dann doch anzumerken. Hier gab’s 73,447 % von den Richter:innen.
Die Ergebnisse im Detail gibt’s hier.