Para-Dressur

Zukunftshoffnung: Neues Pferd für Para-Dressurreiter Bernd Brugger

Ein Artikel von Redaktion | 28.03.2023 - 13:45
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Bernd Brugger hofft, dass Sir Rinjio in die Hufstapfen seines langjährigen Erfolgspartners Bellagio treten wird.
© holcbecher.com

Sir Rinjio heißt der Neue, den Bernd Brugger als Hoffnung für seine sportliche Zukunft auserkoren hat. Der siebenjährige Wallach ist ein Sohn des ehemaligen Bundeschampionatssiegers Sir Heinrich OLD und wurde aus einer Florestan I Mutter gezogen. In Bruggers Ausbildungsbetrieb im Reitstall Stegen in Timmerhorn bei Hamburg zog der hübsche Fuchs mit der breiten Blesse bereits im November 2022 ein, damals allerdings noch zum Beritt. Doch es zeigte sich schnell, dass Reiter und Pferd einen guten Draht zueinander hatten. Als sich die Besitzer dann entschlossen, Sir Rinjio zu verkaufen, lag die Überlegung nahe, den Wallach zu übernehmen und als Nachwuchspferd aufzubauen. „Er ist sehr intelligent, hübsch und hat viel Potential, sodass ich recht erwartungsvoll bin, was unsere sportliche Entwicklung in den nächsten Jahren betrifft“, verriet Bernd Brugger der Pferderevue.

Turniermäßig ist der Wallach ein völlig unbeschriebenes Blatt, 2023 will Brugger vordergründig nutzen, um Sir Rinjio sportlich weiter zu fördern und ihn behutsam mit dem Turniergeschehen vertraut zu machen. „Und wenn alles so funktioniert, wie erhofft, werde ich ihn möglicherweise am Ende der Saison bei der österreichischen Meisterschaft vorstellen“, so der Grad-IV-Reiter.

Mit seinem inzwischen 18 Jahre alten Routinier Bellagio will Bernd Brugger von 4. bis 6. Mai beim CPEDI in Mannheim (GER) und danach in Stadl-Paura (OÖ) in die neue Saison starten. Erklärtes Ziel: Gemeinsam mit dem österreichischen Team die Qualifikation für die Paralympischen Spiele in Paris 2024 schaffen. „Alles Weitere werden dann die Saison und die Ergebnisse zeigen, die ich bei den nächsten Aufgaben erreichen kann.“

Eine Teilnahme in Paris wäre für Bernd Brugger das achte internationale Championat und nach Tokio 2021 die zweiten Paralympics. Der gebürtige Wiener, der seine Dressurausbildung an der Spanischen Hofreitschule genoss, ist seit 2013 Teil des österreichischen Bundeskaders in der Paradressur. 2012 erlitt Brugger, zuvor erfolgreich bis Grand Prix, bei einem schweren Reitunfall eine inkomplette Querschnittslähmung. Entgegen der Meinung der Ärzte gelang es ihm wieder zu laufen und später auch zu reiten. 19 internationale Siege sowie 20 zweite und dritte Plätze gehen auf sein Konto. Bei den Österreichischen Meisterschaften ritt er dreimal zum Vize-Titel.