„Ich freu mir einen Haxen aus“, gestand Christian Schumach am Sonntagabend. Kein Wunder, immerhin hatte der Kärntner wenige Stunden zuvor erstmals in seiner Karriere einen Fünf-Sterne-Sieg gefeiert – und mit 77,3 % auch die beste Wertung seiner bisherigen internationalen Dressursportkarriere erzielt.
Die Entscheidung, mit seinem Seriensieger Amplemento in der Kür anzutreten habe er ganz spontan getroffen. „Wir haben sehr kurzfristig auf die Kür umgeswitcht. Ursprünglich hatte ich vor den Spezial zu reiten. Die Kür war eine echte Premiere für uns, ich habe sie auch zu Hause noch nie mit ihm ausprobiert. Aber offenbar war’s dir richtige Taktik, es ist für uns voll aufgegangen und ich bin wirklich wahnsinnig happy.“
Die international hochkarätig besetzte Jury sah Schumach und Amplemento unisono auf Rang eins und deutlich vor Anna Mervelt (IRL) mit Esporim (75,175 %) sowie Lisa Müller (GER) mit d’Avie (74,075 %), die sich dahinter als Zweite und Dritte einreihten. „Die zwei haben das wunderbar umgesetzt. Christian Schumach wusste die Stärken seines Pferdes herauszureiten und dazu den richtigen Schwierigkeitsgrad zu wählen“, lobte Katrina Wüst, internationale 5*-Richterin und Chefrichterin der Grand Prix Kür.
Dass sein Hengst so gut bei der Jury ankommt, freut den Kärntner natürlich besonders, vor allem auch, weil die Bedingungen für das noch recht unerfahrene Pferd heute nicht die einfachsten waren. „Es war wahnsinnig heiß, zudem ist München ein bisschen ein Hexenkessel mit sehr, sehr vielen Zusehern. Aber wir haben es genossen, es war eine tolle Stimmung unter den Reitern und im Publikum. Ich denke, das Turnier war insgesamt eine gute Visitenkarte für die Reiterei und hat gezeigt, dass es nach wie vor ein großes Interesse am und eine Begeisterung für den Reit- und für den Dressursport gibt. Und das stimmt uns doch sehr zuversichtlich“, freute sich Schumach über die positive Stimmung in München.
Für Amplemento, der in dieser Saison bereits fünfmal die Siegerrunde anführen durfte, gibt es nun eine wohlverdiente Pause. Nächste Station für den 13-jährigen Ampère-Sohn ist das Pflichtturnier in Achleiten Mitte Juni.
Ausgesprochen zufrieden war auch Florian Bacher, der mit seinem 14 Jahre alten Wallach Amonitas in der Münchner 5*-Tour angetreten war. „Amonitas aka Freddy hat sich vor allem am Abreiteplatz großartig angefühlt aber auch in den Prüfungen hat er sich sehr gut präsentiert, obwohl es erst sein 5. Grand Prix und erst sein 3. Grand Prix Spécial war! Jetzt müssen wir nur noch das Gefühl vom Abreiteplatz noch besser aufs Turnierviereck bringen. Natürlich gibt es noch genügend Raum für Verbesserungen, trotzdem sind wir total happy über die großartige Perfomance, die Freddy abgeliefert hat und freuen uns auf die Zukunft mit diesem außergewöhnlichen Pferd“, resümierte Florian Bacher via Social Media den gelungenen München Ausflug.
Jessica von Bredow-Werndl und Dalera in Topform
In einer eigenen Liga ritten die Olympiasieger, Jessica von Bredow-Werndl und Dalera. Das erfolgsverwöhnte Duo ließ auch in München nichts anbrennen und sicherte sich sowohl im Grand Prix (82,131 %) als auch im Spécial (83 %) souverän den Sieg. Am nächsten kamen den Führenden der Weltrangliste in beiden Prüfungen die Publikumslieblinge Ingrid Klimke und Franziskus, die sich nach 75,609 % bzw. 76,426 % in Grand Prix und Grand Prix Spécial berechtigte Hoffnungen auf einen Olympiastartplatz im deutschen Team machen dürfen.
Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.