Fahren

Vierspänner-EM: Daniel Schneiders fährt in die Top Ten

Ein Artikel von Pamela Sladky | 06.09.2021 - 10:13
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Gelungenes Debüt für Neo-Österreicher Daniel Schneiders. Bei den Vierspänner-Europameisterschften in Budapest fuhr der 40-Jährige auf Platz acht. (Archivbild)
© www.sportfotos-lafrentz.de

Championate hat Daniel Schneiders in seiner Karriere schon mehrere bestritten. Etwa die Pony-Zweispänner WM 2009 in Greven-Bockholt (GER), bei der er sich zum Weltmeister krönte, oder die Pony-Vierspänner WM 2011 in Lipica (SLO), wo es für den gelernten Hufschmied Bronze gab. Budapest war für Schneiders dennoch gleich in mehrerer Hinsicht eine Premiere. Zum einen war es für den 40-Jährigen die erste EM, zum anderen das erste internationale Championat unter rot-weiß-roter Flagge.

Seit 2017 fährt Schneiders für Österreicher, nur wenige Monate nach seinem Nationenwechsel holte er Gold bei der ÖSTM 2018. In Budapest sorgte er mit einem Platz unter den Top Ten nun für das beste heimische Ergebnis.
 

Guter Start

In der Dressur hatte Schneiders seine vier KWPN-Pferde Dancingstar, Ghandi, Fanno und Inebie angespannt. Mit ihnen fuhr er zu 53,17 Punkten – Rang zwölf im 43-köpfigen Teilnehmerfeld.

Am Samstag stand der Marathon auf dem Programm. Der Kurs hatte es in sich: ungemein schwer, schnell, mit langen Hindernissen, zwei davon im Wasser. Schneiders, der den achtjährigen KWPN-Wallach Inebie gegen seinen um vier Jahre älteren Kollegen Enrique H ersetzte, schlug sich auch hier blendend. Den 8.340 m langen Kurs mit seinen acht Hindernissen beendete er in einer Zeit von 8:27.39. Damit schob er sich auf Rang elf.
 

Spitze zwischen den Kegeln

Zur Hochform lief Schneiders dann im Kegelparcours auf. Das Gespann leistete sich keinen Abwurf und musste nur 2,69 Zeitfehlerpunkte hinnehmen – das viertbeste Ergebnis in diesem Teilbewerb, bei dem keines der Gespanne in der vorgesehenen Zeit geblieben war. Mit dieser Spitzenfahrt machte Schneiders einen ordentlichen Satz nach vorne im Klassement und verbesserte sich von Rang zwölf auf Platz acht. Ein starkes Ergebnis für den Wahl-Österreicher und sein bisher bestes bei einem internationalen Großpferde-Championat.

Leider nicht so gut wie erhofft verlief die EM für Staatsmeister Christian Schlöglhofer. Mit seinem Pferden Doxa, Jatek, Maestoso Marsall, Tulip konnte sich der Niederösterreicher nach einem missglückten Start in der Dressur (Platz 41) durch solide Runden im Gelände und zwischen den Kegeln noch auf Rang 33 verbessern.

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Alter und neuer Europameister im Vierspänner: der Niederländer Bram Chardon   © FEI/Richard Juilliart

Niederländer räumen ab

Die großen Abräumer dieser Europameisterschaften waren die Gespannfahrer aus den Niederlanden. Sie stießen mit ihrem Gesamtergebnis von 332,7 Punkten in der Nationenwertung nicht nur die deutschen Fahrer vom Mannschafts-Thron und verwiesen sie auf den Silberrang (339,3) vor den Belgiern (353,3). Auch in der Einzelwertung gab es kein Vorbeikommen an den Oranjes. Gold ging an Titelverteidiger Bram Chardon (164,88), Silber an seinen Vater Ijsbrand Chardon (169,62), der von einem Verständigungsfehler des Deutschen Michael Brauchle (169,62) mit dessen Beifahrer profitierte. Brauchle musste sich danach mit der Bronzemedaille zufriedengeben.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier