WM Junge Dressurpferde

Ermelo: Knappe Entscheidungen in der Qualifikation der Sechs- und Siebenjährigen Dressurpferde

Ein Artikel von Petra Gmainer-Wiedemann | 05.08.2023 - 15:22
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Well Done EH – der Name ist Programm: Die Stute zeigte unter ihrer ukrainischen Reiterin Daryna Kozachok qualitätsvolle Arbeit im WM-Viereck (Archivbild). © Heimo Kendlbacher

Unter den 45 sechsjährigen Pferden waren auch zwei A-Pferde am Start. Daryna Kozachok aus der Ukraine hatte die Franz Ferdinand-Tochter Well Done EH aus der Zucht von Hedwig Eder aus Mehrnbach unter den Sattel. Die beiden zeigten eine schöne Runde, wobei der Reiterin die Freude am Bewegungspotential und der Rittigkeit ihrer Stute deutlich anzusehen war. Die Richter:innen vergaben 73 % für Highlights im Trab (7,8) und eine gute Perspektive für den Sport von 7,5.

Die von Wolfgang Wörgötter aus St. Ulrich gezogene Allegra von Diamond Hit fand nicht ganz in die Losgelassenheit, die man sich erhofft hätte. 70,800 % waren die Ausbeute. Am  Samstag im Kleinen Finale konnte ihr ihre Reiterin Kerstin Kronaus (NÖ) jedoch die gewünschte Sicherheit vermitteln, was sich deutlich in den vergebenen Wertnoten niederschlug. Eine durchwegs gelungene Vorstellung mit Höhepunkten im Galopp und Durchlässigkeit ergaben 76,200 %.

Knapp ging es ganz an der Spitze des Feldes zu, wo ein Kopf-an-Kop-Rennen auf höchstem Niveau stattfand. Dieses wurde schließlich vom schwedischen Wallach Be Allex von Ampere für sich entschieden. Jeanna Hogberg (SWE) ließ den Rappen durch die Prüfung tanzen, der Galopp war der Jury gar die Wertnote 9,2 wert. Die dänische Stute Lyngbjergs St. Paris von Blue Hors Don Schufro unter den Sattel ihrer Besitzerin Victoria E. Vallentin (DEN) konnte die Performance ihres Konkurrenten zwar in der Trabarbeit toppen (9,3), gesamt lag sie allerdings mit 89,400 % zwei Zehntel hinter dem schwedischen Warmblut. Rang drei eroberte der KWPN-Hengst Mauro Turfhorst von Zonik N. O. P., der mit seiner Reiterin Dinja van Liere mit 88,200 % bewertet wurde. Die Qualität dieser Altersklasse war enorm – 19 Teilnehmer lagen in der Bewertung über 80 %.

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Der Zweitplatzierte der WM 2021, Danciero van Dancier, holte sich diesmal den Sieg (Archivbild). © FEI / Leanjo de Koster

Duell der Favoriten bei den Siebenjährigen

Bei den siebenjährigen Pferden waren 40 Kombinationen am Start – auch hier ein österreichisches Paar darunter. Martin Hauptmann (ST) hatte den ebenfalls von Wolfgang Wörgötter nach Diamond Hit gezogenen Aramis unter dem Sattel. Mit gutem Trab und groß übersetztem Galopp (7,8) ausgestattet, wurde er auch in der Durchlässigkeit und Perspektive (7,7) gut bewertet. Allein im Schritt mussten Abstriche hingenommen werden. Im Kleinen Finale am Samstagnachmittag haben die beiden aber eine weitere Chance, noch höher zu punkten.

Das Siegespodest in der Prüfung der Siebenjährigen war ausnahmslos mit deutschen Paaren belegt, die innerhalb von drei Zehnteln dicht beieinander lagen. Den Sieg holte der Zweitplatzierte der WM 2021, der Hannoveraner Danciero von Dancier. Überaus rittig präsentierte er sich im Viereck, obwohl er laut seiner Reiterin Anna Kasprzak in der Vorbereitung noch etwas angespannt gewesen war. „Aber dieses Pferd hat einfach das perfekte Mindset, auch für den großen Sport!“ Viermal über 9,0 bewertet, kam er im Gesamtergebnis auf 83,325 %.

Dicht auf den Fersen war ihm der Weltmeister des Vorjahres, Global Player OLD von Grand Galaxy Win T, der bezüglich der Rittigkeit sicher noch Luft nach oben hat. Die Aufgabe seiner Reiterin Leonie Richter wird es sein, im Finale dahingehend noch an einigen Schräubchen zu drehen, denn der Abstand zum Führenden war mit 0,141 % denkbar klein. Ebenfalls in Reichweite zu den beiden Führenden war der Hannoveranerhengst Diaton von Dimaggio, dem die Richter in der Perspektive-Note sogar noch ein Zehntel mehr zutrauten als seinen beiden Konkurrenten. 83,057 % waren das Ergebnis für ihn und seine Reiterin Nicole Wego-Engelmeyer.

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Eyecatcher W war Bester unter den dreijährigen Reitpferden beim AWÖ Bundeschampionat 2022 (Archivbild). © HANS KRAUS

Kleines Finale für Eyecatcher W und Auheim's Sarah Kay

Für die beiden österreichischen Paare im Feld der Vier- und Fünfjährigen endete die WM nach ihrem Start im Kleinen Finale. Im Sport Pro Horses Prize der Vierjährigen bekam Lea-Elisabeth Pointinger (NÖ) ihren Eyecatcher W von Escamillo (Z.: Andreas Winter) nicht ganz so durchlässig, wie sie es sich gewünscht hätte. Seine drei guten Grundgangarten und eine aussichtsreiche Perspektive sorgten aber für 74,800 % und Platz 19. Mit exakt der gleichen Bewertung belegten Stephanie Dearing und Auheim’s Sarah Kay von Secret (Z.: DI Mag. Ägyd Pengg) Rang 24 bei den Fünfjährigen.