Nur vier Tage nach seinem dritten Platz beim Rolex Grand Prix in Genf durfte Max Kühner am Donnerstagabend schon wieder aufs Siegerpodest klettern. Allerdings war es diesmal nicht sein Spitzenpferd Elektric Blue P, das ihm die nächste Spitzenplatzierung bescherte, sondern der immer besser in Form kommende EIC Coriolis des Isles. Der neunjährige Selle Francais Hengst von Zandor hatte bereits vor knapp drei Wochen mit einem sechsten Platz im Weltcup Grand Prix von Madrid (ESP) seine Klasse bewiesen. Im Londoner Eröffnungsspringen über 1,50 m waren seine Nullrunde und 32,93 Sekunden im Stechen gut für Platz zwei.
Neben Kühner nahm wie schon in Genf Martin Fuchs Aufstellung. Der Schweizer und sein 13 Jahre alter Oldenburger The Sinner nahmen Kühner und EIC Coriolis des Isles im verkürzten Parcours noch einmal neun Hundertstelsekunden ab. Komplettiert wurde das Podest durch Christian Ahlmann (GER), der auf Solid Gold ebenfalls zweimal fehlerfrei geblieben und nur zwei Hundertstel langsamer war als Kühner auf Platz zwei.
Ein letztes Turnier für Charlotte Dujardin und Gio
Eigentlich hat Charlotte Dujardins Olympia- und EM-Medaillengewinners Gio seit Ende Oktober eine neue Besitzerin und mit der britischen Nachwuchs-Hoffnung Annabella Pidgley auch eine neue Reiterin. Anlässlich der London International Horse Show lässt es sich Dujardin jedoch nicht nehmen, den kleinen Fuchs noch ein letztes Mal auf einem Turnier vor Heimpublikum zu reiten. Und es sieht ganz danach aus, als würde die gemeinsame sportliche Karriere des britischen Dream-Teams mit einem fulminanten Weltcupsieg enden. Zumindest den Qualifikations-Kurz-Grand-Prix dominierte das Paar schonmal nach Belieben. Die Wertungen der Jury reichten von 79,342 und 84,737 %, das Durchschnittsergebnis in Höhe von 82,553 % ist mehr, als Dujardin und Gio je für einen (normal langen) Grand Prix oder einen Spécial erhalten haben. Kündigt sich da in der Kür vielleicht eine neue Bestmarke an?
Dujardins und Gios derzeitiger persönlicher Rekord liegt bei 88,543 %, aufgestellt haben sie ihn bei den Olympischen Spielen in Tokio, wo er mit einer Bronzemedaille belohnt wurde. Ob nun Rekord oder nicht, ein Abschiedssieg sollte es im Freestyle auf alle Fälle werden, denn die Konkurrenz hat mehr als nur einen Respektabstand auf die britischen Publikumslieblinge. Frederic Wandres (GER) und Duke of Britain FRH belegten mit 75,158 % Rang zwei, die Dänin Nana Skodberg Merrald und ihre inzwischen 16 Jahre alte Atterupgaards Orthilia reihten sich mit 75,105 % auf Rang drei ein.