Vielseitigkeit

Österreichs Ländliche Vielseitigkeitsreiter gewinnen erneut EM-Bronze

Ein Artikel von Redaktion | 05.09.2022 - 14:19
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Staatsmeisterin Lisa Held beendete den European Cup als Fünfte nur ganz knapp außerdhalb der Medaillenränge.
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Nach dem coronabdingten Ausfall im Vorjahr ging die EM der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter in diesem Jahr unter dem Namen European Cup über die Bühne. Hinter dem aufpolierten Namen verbirgt sich das gewohnte Format, eine Vielseitigkeit in Form einer internationalen Drei-Sterne-Kurzprüfung mit einer ganz besonderen Spezialiät: der Gruppendressur aller Mannschaftsreiter:innen.

Teilnahmeberechtigt sind Eventer des Jahrgangs 2004 und älter, sofern sie in den vergangenen drei Saisonen nicht an einem CSIO teilgenommen sowie kein CCIO4*-S im Team oder CCI4*-L bzw. noch nie ein CCI5*-L oder Senioren-Championat beendet haben.

Team Austria schickte die Duos Antje Aigner und Most Wanted Mimi, Lisa Held und Charis E,  Anna Bischof und Ontaria, Harald Herzgsell und Supreme, Andreas Grafenhofer und Ballyshan Cooley sowie Clemens Croy und Sarah Bernhardt K nach Lausanne, musste jedoch schon vor der ersten Verfassungsprüfung einen Rückschlag hinnehmen. Anna Bischof zog ihre Ontaria vom Start zurück, nachdem sich die Stute auf der Reise in die Schweiz eine leichte Verletzung zugezogen hatte.

Vom frühzeitigen Ausfall ihres Teammitgliedes ließ sich die rot-weiß-rote Truppe rund um Equipechef Matthias Baumann und Trainer Harald Siegl nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen startete man mit guten Einzeldressuren und einer gelungenen Gruppendressur auf dem hervorragenden dritten Platz hinter den Equipen aus Deutschland und Belgien in das Championat.

Im Gelände bewiesen die österreichischen Paare dann einmal mehr ihre Klasse. Vier der fünf Reiter:innen kamen ohne Fehler ins Ziel, Staatsmeisterin Lisa Held auf Charis E sogar in der Zeit. Leider musste ausgerechnet Harald Herzgsell – der Burgenländer war nach der Dressur auf dem hervorragenden sechsten Zwischenrang gelegen – kurz vor dem Ziel eine Verweigerung hinnehmen. In der Nationenwertung rutschte Team Austria danach aus den Medaillenrängen unmittelbar hinter die italienische Equipe auf Rang vier ab.

Das Springen am Abschlusstag gestaltete für alle Mannschaften abwurfreich. Gerade einmal sechs Paare brachten einen Nuller ins Ziel. Auch die österreichischen Reiter:innen blieben vom Abwurfreigen nicht verschont, bei Lisa Held, Clemens Croy und Harald Herzgsell fiel jeweils eine Stange, Antje Aigner sammelte zwei Abwürfe, Andreas Grafenhofer lud seinem Gesamtergebnis zwölf Fehlerpunkte auf. Die Konkurrenten aus Italien hatten jedoch einen Abwurf mehr, sodass Team Austria am Ende mit gesamt 211,6 Minuspunkten doch noch Bronze holte. Nach Westerstede (GER) 2019 zum zweiten Mal in Folge. Gold ging erneut an die Titelverteidiger aus Deutschland (165) vor der belgischen Mannschaft (198,6).


Lisa Held haarscharf an Medaille vorbei

Für das beste österreichische Einzelergebnis sorgte Lisa Held. Im Sattel ihrer Charis E landete die Steirerin mit gesamt 35,8 Minuspunkten auf Rang fünf – gerade mal 0,8 Minuspunkte hinter der drittplatzierten Schweizerin Christine Lang (35). Einzelgold und –silber gingen an die beiden Deutschen Nicholas Goldbeck und Brandon Schäfer-Gehrau. Beide hielten nach Dressur, Cross und Springen bei 27,5 Minuspunkte. Am Ende entschied das bessere Geländeergebnis zugunsten von Nicholas Goldbeck, der mit Chintano dichter an die erlaubte Zeit herangeritten war.

Alle Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.