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AWÖ Bundechampionate: Die Sieger der Reit- und Sportpferdechampionate im Überblick

Ein Artikel von Pressemitteilung | Red. | 19.09.2023 - 12:51
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Erhielt im Fremdreitertest die Höchstnote 10,0: Eyecatcher W von Escamillo x Belissimo M, frischgebackener Champion der vierjährigen Reitpferde - hier im Bild mit seiner Reiterin und Besitzerin Lea Pointinger
© Hans Kraus

Im Finale der dressurbetonten Bundesjungstuten hatte sich Kings Lady noch knapp geschlagen geben und mit dem Vizemeistertitel begnügen müssen. Im Championat der dreijährigen Reitpferde war die bildschöne Bon Courage-Tochter schließlich diejenige, die die Siegerdecke angezogen bekam. Die Stute präsentierte sich unter ihrer Reiterin Stephanie Dearing in allen Gangarten sicher und korrekt, punktete durchwegs im Bereich von 8,0 bis 8,5 und überzeugte die Fremdreiter Ralph Kornprobst und Katharina Kalteis durch ihre hervorragende Rittigkeit. Auch dafür gab’s zweimal die 8,5. Im Durchschnitt kam die Braune aus der Pfister/Dressurpferdezucht Zillertal auf eine 8,4.

Der Reservesieg ging an Erfolgszüchter Mag. Wolfgang Kromoser. Ins Rennen hatte er Cäcilia K geschickt. Vorgestellt von Ulrike Prunthaller wusste die Stute vor allem durch ihre herausragenden Grundgangarten zu gefallen. Die Bewegungsqualität kommt nicht von ungefähr. Als Vater steht Doppel-Weltmeister Glamourdale im Pedigree, mütterlicherseits liefert United feinstes Dressurblut. Fünf Mal wurde die Note 8,5 für diese schicke Stute gezückt, als Endnote erhielt sie die 8,3.


Eyecatcher W überragend

Bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde hatte er seine Qualitäten nicht zur Gänze ausspielen können, im Finale der vierjährigen Reitpferde ließ Eyecatcher W, der von seiner Besitzerin Lea Elisabeth Pointinger vorgestellt wurde, hingegen keinen Zweifel, an wen der Titel in diesem Jahr gehen sollte. „Der könnte auch beim Bundeschampionat in Warendorf ganz vorne mit dabei sein“, gab sich Richter Harry-Horst Lorenz überzeugt. Diese Meinung unterstrich die Jury mit Spitzennoten in allen Bereichen. 9 für den Trab, 9,5 für den herausragenden Galopp, ein guter (8) Schritt, eine 8,5 für das Gebäude und eine 9 für den Gesamteindruck wurden nur noch von den Fremdreiternoten getoppt: durch eine 9,5 und einmal das Punktemaximum 10. Im Durchschnitt gab das für den von Andreas Winter gezogenen Escamillo-Sohn aus einer Belissimo M-Mutter eine überragende 9 und den verdienten Sieg in dieser Klasse.

Eine Tochter des Secret holte mit der Endnote 8,4 den Vizetitel. Ausbildnerin Kathrin Großholzner präsentierte die von ihrem Vater Christian Großholzner gezogene Goggia mit leichter Hand und viel Charme, und auch im Fremdreitertest bestätigte sich die hervorragende Rittigkeit der Stute mit den Noten 8,5 und 9,0. Besonders beeindrucken konnte die Fürst Grandios-Enkelin mit ihrem gewaltigen, durch den Körper schreitenden Schritt (9,0).

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Vizechampionesse der Vierjährigen Reitpferde und Siegerin der vier- bis fünfjährigen Dressurpferde: Goggia von Secret unter Kathrin Großholzner
© Hans Kraus

Goggia zum Zweiten

Den wusste die Fürst Grandios-Enkelin auch im Dressurpferdechampionat der Vier- bis Fünfjährigen perfekt in Szene zu setzten, was ihr in diesem Bewerb sogar eine 9,5 einbrachte. Mit den Noten 8,8 für den Trab, 8,8 für den Galopp, 8,5 für die Durchlässigkeit und 9 für den Gesamteindruck kam Goggia in diesem Bewerb auf eine satte 8,92. Das war der überlegene Sieg für die charmante Bewegungskünstlerin. „Eine sehr elegante und präsente Stute, die uns an allen Tagen sehr beeindruckt hat“, resümiert Richterin Sabine Meusburger.

Rang zwei ging an den Fuchshengst Don Fior vom Prunnehof (v. Don Joan de Hus) unter Marius Schreiner, der ein Endergebnis von 8,4 Punkten erreichte.

Gleichmaß siegt

Bei den fünf- bis sechsjährigen Dressurpferden ging der Titel an Beautiful Zambezi von der Aue unter Jacqueline Toniutti. Der Benicio-Sohn überzeugt mit natürlicher Kadenz und einem harmonischen Ablauf in den Grundgangarten. Den Richtern gefiel besonders das Gleichmaß in der Prüfung, was sich auf in den Noten widerspiegelt: 8,4 für den Trab, 8 für den Schritt, 8,3 für den Galopp, 8,4 für die Durchlässigkeit und 8,7 für den Gesamteindruck ergaben im Durchschnitt eine 8,36.

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Beautiful Zambezi von der Aue v. Benicio, Sieger der fünf- bis sechsjährigen Dressurpferde, unter Jacqueline Toniutti
© Kraus Hans

Dicht dahinter mit 8,22 reihte sich Broadmoars For Gold unter seiner Reiterin und Besitzerin Nicola Baur-Rona ein. Der sechsjährige For Romance I-Sohn erzielte in allen Bereichen Noten über 8,2 - nur der Schritt blieb mit einer 7,7 etwas darunter.


Zwei Sieger für Peter Englbrecht

Keinen Zweifel an seiner Überlegenheit ließ Van Sandro MRE im Springpferdechampionat der Fünfjährigen. Der Van Gogh-Sohn zeigte mit seinem Reiter Peter Englbrecht eine beeindruckende Runde im Parcours und erhielt für seine Darbietung im dritten Teilbewerb eine beachtliche Wertung von 9,2. Auf Rang zwei platzierte sich Patrick Prömer mit Levito, dessen Höchstnote die 8,5 im zweiten Teilbewerb war.

Für Peter Englbrecht lief es an diesem Wochenende besonders gut, denn der Fixkraft-Reiter schnappte sich mit seinem zweiten Pferd Paulinjo Blue auch noch den Sieg in der Gesamtwertung der sechsjährigen Springpferde. Der braune Wallach stammt ab von Plot Blue und blieb als einziges Pferd im Finalbewerb fehlerfrei, sodass der Titel auch ohne Stechen an das eingespielte Paar ging.

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Paulinjo Blue v. Pot Blue, Sieger der sechsjährigen Springpferde
© Hans Kraus

„Die beiden Pferde haben den anspruchsvollen Parcours sehr gut gemeistert. Van Sandro hat sich am Sonntag einfach toll angefühlt, war rittig und konzertiert, sodass wir diese tolle Wertnote erreichen konnten. Pauli ist einfach ein Pferd, das ganz selten einen Fehler macht – er war fokussiert, motiviert und hat die geforderten Aufgaben bravourös gemeistert“, ließ der Meisterreiter wissen.

Der fünfjährige Springpferdechampion von 2022, Adzomet KES, zeigte auch in diesem Jahr, wie viel Qualität in ihm steckt. Mit Magdalena Margreiter im Sattel blieb er an den ersten beiden Tagen fehlerfrei, musste aber am Sonntag einen Abwurf auf sein Konto verbuchen, was ihn letztlich Rang zwei bescherte.

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Chateau Gaillard von Chacco Blue II unter Robert Mandl © Hans Kraus

Von vier auf eins

„Ein sehr harmonischer, kontrollierter und gut eingeteilter Ritt. Die Beiden zeigten eine sichere Manier über den Hindernissen“, kommentierte Richter Ferdinand Croy den Sieger des Geländepferdechampionats für fünf- bis sechsjährige Pferde. Michael Spörk stellte den Cayado-Sohn Casper von Rosenberg gekonnt vor, erzielte im Gelände die Note 8,5 und sicherte sich damit den Sieg im Championat, nachdem das Duo im ersten Teilbewerb – der Dressur – mit einer 6,6 und Platz vier noch recht verhalten begonnen hatte. Christoph Fenz und Miss Merida reihten sich auf Rang zwei ein.

Konkurrenzlos trat der von Robert Mandl vorgestellte Chateau Gaillard im Geländepferdechampionat für sieben- bis achtjährige Vielseitigkeitspferde an. Die Vorstellung, die der Chacco Blue II-Sohn gab, war dennoch aller Ehren wert. „Es war ein dynamischer Ritt mit sicherer Absprungfindung und einem ansprechenden Bewegungsablauf über den Hindernissen“, lautete der Richterkommentar. Unterstrichen wurde die hervorragende Manier im Gelände mit einer satten 9,2. Aber auch in den übrigen Teilbewerben wusste Chateau Gaillard zu punkten. In der Dressur gab’s eine 8,36, im Springen eine 8,2. 

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.