In der Kritik

„Pferde sind Luxus“: Verkauf des Landgestüts Redefin gefordert

Ein Artikel von Redaktion | 04.06.2025 - 12:20
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Seit 1710 werden in Redefin Pferde gezüchtet, 1812 erfolgte die Gründugn des Landgestüts. © Sina Ettmer - stock.adobe.com

„Dieses Gestüt kostet das Land Jahr um Jahr Millionen an Steuergeld, und der zuständige Minister bekommt seinen Laden nicht in den Griff“, kritisierte Sascha Mummenhoff, Landesgeschäftsführer des Bundes der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern. In den vergangenen fünf Jahren seien mindestens 16,5 Millionen Euro in den Erhalt des Landgestüts geflossen. Die Organisation sieht darin eine eklatante Steuergeldverschwendung.

Besonders kritisiert der Steuerzahlerbund die anhaltende Führungslosigkeit: Noch immer gebe es keine strategische Neuausrichtung, zentrale Leitungspositionen seien unbesetzt, eine Beratungsfirma führe derzeit kommissarisch die Geschäfte. Laut dem Landwirtschaftsministerium verzögert sich die Besetzung der Geschäftsführung, da ein unterlegener Bewerber gegen das Ergebnis des Auswahlverfahrens geklagt hat.

Für den BdSt ist klar: Pferdezucht sei kein staatlicher Auftrag. „Das Landgestüt Redefin dient nicht der Sicherung der Daseinsvorsorge und gehört nicht in staatliche Hände“, so Mummenhoff. In seinem aktuellen Schwarzbuch führt der Verband das Landgestüt als Beispiel für unnötige Staatsausgaben. „Pferde sind ein Luxusgut. Wenn es um Arterhalt ginge, ließe sich das auch privatwirtschaftlich und kostengünstiger organisieren.“

Das Landgestüt Redefin blickt auf eine über 200-jährige Geschichte zurück und dient neben der Pferdezucht auch als Veranstaltungsort. Seine Zukunft jedoch ist ungewiss –der Ruf nach einer Neuausrichtung wird immer lauter.