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Mit dem richtigen Training können Pferde lernen ihre Angst zu überwinden und selbstsicherer im Umgang mit Hunden aufzutreten. © www.Slawik.com
Dass sich Pferd und Hund verstehen, ist nicht selbstverständlich. Trotzdem verlaufen die meisten Begegnungen völlig harmlos. Doch es gibt immer wieder auch Situationen, in denen es nicht so glatt läuft. Erst vor wenigen Wochen starb eine Reiterin, nachdem ihr Pferd wegen eines an den Zaun stürmenden Hundes durchgegangen war. Es sind Unfälle wie diese, die drastisch vor Augen führen, dass ein Aufeinandertreffen mit Hunden großes Konfliktpotenzial bergen kann. Das gilt vor allem dann, wenn unangeleinte Hunde Pferde anspringen oder sogar beißen, oder freilaufende Hunde auf der Weide zu einer Hetzjagd ansetzen.
Dass Pferde auf ein Raubtier wie den Hund mit Flucht reagieren, ist nur natürlich. Für Begegnungen zwischen den beiden Spezies gibt es deshalb einige Verhaltensregeln, die Reiter beherzigen sollten:
Besonders gefährlich wird es immer dann, wenn eines der Tiere – egal ob Pferd oder Hund – außer Kontrolle gerät. Wenn Sie sehen, dass der Hund nicht beim Hundeführer bleibt, sprechen Sie letztern an und bitten Sie ihn, seinen Hund zu sich zu rufen. Machen Sie ihm klar, dass vom Pferd Gefahr für den Hund ausgeht. Versuchen Sie dabei freundlich, ruhig und bestimmt zu bleiben. Aufregung und Stress machen Sie für den Hund erst recht interessant und verunsichern zusätzlich Ihr Pferd.
Unsicheren Pferden oder solchen, die offensichtlich Angst vor Hunden haben, helfen beim Ausreiten hundesichere Kollegen. Abgesehen davon lohnt es sich, dem Pferd gezielt seine Angst zu nehmen.
Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang Übungen nach dem Prinzip „Verfolge die Furcht“. Dabei folgt das Pferd dem vor ihm hergehenden Hund – allerdings nur so weit, wie das Pferd (und der Hund) keine Angst zeigen. Gelobt wird, wenn sich das Pferd entspannt oder von selbst auf den Hund zugeht.
Idealerweise stimmt man sich mit dem Hundeführer so ab, dass sich der Hund in Bewegung setzt, sobald das Pferd näher kommt. Richtig angewendet, entwickelt das Pferd auf diese Weise ein stärkeres Selbstbewusstsein, das ihm hilft souveräner in Gegenwart von Hunden aufzutreten.
Dieses Prinzip lässt sich übrigens auch dann anwenden, wenn das Bellen den größten Stress für das Pferd bedeutet. Voraussetzung für derartiges Training ist ein Hundebesitzer, dessen (gut erzogener) Hund leinenführig ist und sich von einem Pferd nicht bedroht fühlt.
Klar muss sein: Der Ernstfall lässt sich auch mit der besten Vorbereitung nicht trainieren – nicht zuletzt aufgrund des Faktors Mensch, der sich meist anders verhält als in der (sicheren) Übungssituation. Nichts desto trotz ist ein Pferd, das gelernt hat, in Gegenwart eines Hundes ruhig zu bleiben, allemal sicherer als eines, das bei jedem Hund schon von weitem nervös wird.
Claudia Götz