Gesundheit

Das sind die Top 3 Risikofaktoren für Hufrehe

Ein Artikel von Pamela Sladky | 18.02.2019 - 14:46
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Besonders häufig erkrankten Pferde und Ponys an Hufrehe, wenn sie in der Vergangenheit schon einmal einen Schub gehabt hatten.
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Die am Dienstag veröffentlichte Studie aus Großbritannien identifizierte 15 Variablen, die mit einem erhöhten Hufreherisiko einhergehen. 6.653 Umfragen wurden für die Studie herangezogen, die auf den Krankengeschichten von insgesamt 1.070 Pferde und Ponys unterschiedlichen Alters basiert. Pferdebesitzer, die an der Online-Umfrage teilnahmen, nannten vor allem drei Faktoren, die einem Reheschub ihres Pferdes vorausgegangen waren. Diese waren eine frühere Reheerkrankung, Lahmheit bzw. Schmerzempfindlichkeit nach dem letzten Hufbearbeitungstermin und die eine kürzliche Gewichtszunahme.

Diese drei Faktoren zählten bereits in einer 2012 durchgeführten Arbeit zu den Spitzenreitern unter den Risikofaktoren. „Jetzt haben wir den sicheren Beweis, dass Gewichtszunahme, eine frühere Hufreheerkankung und Schmerzen nach der Hufbearbeitung eindeutig in Zusammenhang mit der Entstehung von Hufrehe gebracht werden können. Sie wurden bereits in einer früheren Studie als wichtigste Indikatoren indentifiziert", resümierte Studienautorin Danica Pollard, Spezialisitin für Hufrehe des britischen Animal Healt Trust (AHT). Die Ergebnisse ihrer Studie sollen nun die Entwicklung evidenz-baiserter Empfehlungen und deren praktische Umsetzung vorantreiben und damit helfen, die Zahl der Hufreheerkankungen in Großbritannien zu reduzieren.

Die 15 Risikofaktoren im Überblick

Eine Gewichtszunahme während der Studie führte häufiger zu einer Hufreherkrankung als eine Stagnierung bzw. Gewichtsabnahme.

Einheimische Ponyrassen waren häufiger von Hufrehe betroffen als andere Ponys- und Pferdereassen.

Pferde, die zuvor schon einmal einen Hufreheschub gehabt hatten erkrankten häufiger als nicht vorbelastete Tiere.

Dauerte die Genesung von der letzten Hufreheerkrankung mehr als zwei Wochen, kam es später häufiger zu einem neuerlichen Schub.

Eine kürzliche Behandlung mit sterodialen oder nicht-steroidalen Entzündunghemmern schien Hufrehe zu begünstigen

Selbiges gilt für Lahmheiten, die aufgrund einer Weichteilverletzung (Sehnenverletzung) entstanden waren.

Pferde, die zuvor mit Benzimidazol entwurmt worden waren, hatten ein höheres Risiko als solche, die ein Präparat auf Basis von makrozyklischen Laktonen (Ivermectin) erhalten hatten.

Waren Pferde nach dem letzten Hufbearbeitungstermin lahm oder schmerzempfindlich, kam es danach häufiger zu einem Reheschub.

Hufrehepatienten hatten häufiger Hufbearbeitungsintervalle, die größer als acht Wochen waren.

Pferde mit kurzzeitigem Weidezugang in den Morgenstunden erkrankten häufiger an Hufrehe als Pferde, die die zu einer späteren Tageszeit oder während der Nacht aufs Gras durften.

Pferde, die Fressbremsen nur für einige Stunden am Tag trugen hatten ein erhöhtes Risiko im Vergleich zu Pferden, die den ganzen Tag damit ausgerüstet waren.

Bei Pferden, die zwölf oder weniger Stunden aufgestallt waren, erhöhte sich das Risiko gegenüber länger aufgestallten Artgenossen.

Weiden in unmittelbarer Nähe zu einem Wald weniger risikobehaftet als solche, die nicht an einen Wald grenzten.

Erkrankte Pferde hatten im Vorfeld häufiger Heu oder Heulage aus Weidelgras erhalten. Artenreiches Wiesenheu oder Raufutter aus Wiesen-Lieschgras schien weniger problematisch.

Pferde, die im vergangenen Jahr einen Stallwechsel hinter sich hatten, erkrankten häufiger als solche, die aus anderen Gründen transportiert worden waren.