Urteil

Reiterin und Pferd bei Unfall getötet: Autofahrer verurteilt

Ein Artikel von Redaktion | 29.11.2023 - 09:43

Der Unfall hatte sich im Oktober des Vorjahres ereignet. Ein 76-jähriger Mann war mit seinem Wagen unmittelbar vor der Ortseinfahrt Eyendorf (Niedersachsen) gegen ein Pferd und dessen Reiterin geprallt. Dabei wurde die 61 Jahre alte Reiterin durch die Luft geschleudert. Die Frau starb trotz Wiederbelebungsversuche der Rettungskräfte noch am Unfallort. Ihr Pferd war sofort tot.

Für diesen tragischen Unfall musste sich der Unfalllenker nun am Dienstagvormittag vor dem Amtsgericht Winsen wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung verantworten. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass die Reiterin mit ihrem Pferd vorschriftsmäßig am rechten Fahrbahnrand unterwegs und gut zu sehen gewesen sei. Mehrere Fahrzeuge hätten sie vor dem Unfall problemlos passiert. Der 76-Jährige hatte das Paar hingegen ohne zu bremsen oder auszuweichen mit der rechten Front seines Fahrzeugs erfasst.

In der Verhandlung am Dienstag sprach das Gericht den Rentner schuldig. Er muss eine Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen à 65 Euro zahlen, zudem trägt er die Prozesskosten. Das Urteil wurde am unteren Ende des Strafrahmens angesiedelt, da der Unfall laut Gericht durch ein "kurzes Augenblickversagen" versursacht wurde. Warum der Fahrer abgelenkt war, konnte bis zum Schluss nicht geklärt werden. Der Richter hielt es für "sehr wahrscheinlich", dass der Mann durch das Wechseln des Radiosenders abgelenkt war.

Der Mann brachte seine Reue deutlich zum Ausdruck und machte klar, dass er Verantwortung übernehmen wolle. In einer Erklärung, die von seinem Rechtsbeistand verlesen wurde, hieß es: "Ich habe den Unfall verursacht. Dies tut mir unenendlich leid." Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.