Dressur

Diana Porsche beendet erste Weltcupsaison als starke Zehnte

Ein Artikel von Redaktion | 11.03.2024 - 12:08
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Diana Porsche und Dadhoud in der Weltcupkür in 's-Hertogenbosch © www.sportfotos-lafrentz.de

Nach dem für Porsche und ihr Nachwuchspferd nicht gerade einfachen Grand Prix konnte sich das Paar in der Kür am Samstag deutlich steigern. Obwohl die Atmosphäre in der vollbesetzten Halle auch diesmal die Nerven vieler Pferde flattern ließ, präsentierte sich der erst zehnjährige Dahoud bei seinem zweiten Auftritt schon wesentlich losgelassener und konzentrierter. Insgesamt gelang dem Paar eine schöne, harmonische Runde, die den fünf Jurymitgliedern 73,735 % wert war. Damit reihte sich die junge Kombination auf Rang 12 ein, im Weltcup-Ranking der Westeuropaliga wurde es Platz zehn für Porsche – einen Platz außerhalb der Qualifikationszone für das Weltcupfinale Mitte April in Riad.
 

Finale nicht aus der Welt

Obwohl die direkte Qualifikation nicht geglückt ist, ist das Finale für Porsche, die erste Nachrückerin ist, noch nicht aus dem Spiel. Gerade im Olympiajahr ist es durchaus üblich, dass Reiter:innen ihr Pferd im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt schonen und ihm die weite Reise ersparen möchten.

Ob es für Diana Porsche nun doch noch ein Ticket für das Weltcupfinale gibt oder nicht, die Saison ist für die 28-jährige auf jeden Fall ein großer Erfolg.

Wir sind in den letzten Monaten gegen die besten Reiterinnen und Reiter der Welt geritten. Ich bin einfach nur mächtig stolz auf Douglas und Dahoud, dass wir das geschafft haben. Diese Erfahrungen und Erinnerungen kann uns keiner mehr wegnehmen.


Diana Porsche

Dass eine Finalteilnahme für sie überhaupt zum Thema werden könnte, hätte sie selbst im Vorfeld nie gedacht, verriet Porsche gegenüber der Pferderevue. „Als ich aber in Lyon bei meinem ersten großen Weltcupturnier gut abgeschnitten habe und dann auch noch in Basel unter den Top 10 gelandet bin, habe ich langsam zu glauben begonnen, dass es doch möglich sein könnte. Auf den letzten beiden Turnieren habe ich mich bewusst dazu entschieden Dahoud zu reiten, um mehr Erfahrung im großen Viereck zu sammeln. In Den Bosch hätte ich unter die Top 10 kommen müssen, um meine Punkte zu verbessern, was angesichts der starken Konkurrenz und unserer geringen Erfahrung äußerst schwierig war“, so Porsche, für die das Wohl ihrer Pferde und das gegenseitige Vertrauen absoluten Vorrang hat. „Mein Ziel ist es, schön zu reiten und eine Einheit mit meinem Pferd zu sein. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg und werden immer beständiger. Ich freue mich darauf, dass die Outdoor-Saison bald wieder beginnt, und ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren vielleicht sogar ein Finale erreichen können", zeigt sich die 28-Jährige zuversichtlich. Zurecht!
 

Emilios letzter Tanz beim Weltcupfinale?

Isabell Werth, mit DSP Quantaz bereits im Grand Prix siegreich, fügte auf der letzten Etappe des diesjährigen Dressurweltcups ihrem ohnehin schon gut gefüllten Konto noch einmal 20 Punkte für den Sieg in der Kür hinzu und übernahm mit 77 Punkten die Führung. 85,25 % bedeuteten den klaren Sieg für sie. Nun muss Werth überlegen, mit welchem ihrer Pferde sie in Saudi-Arabien um ihren sechsten Titel kämpfen möchte – mit Quantaz, oder dem 18-jährigen Emilio. Letzterer hätte eigentlich schon im Vorjahr aus dem Sport verabschiedet werden sollen, doch dann lief der Westfale dermaßen gut, dass Werth es sich noch einmal überlegte. Nun hat sie die Qual der Wahl. Obwohl – einen Favoriten hat die Deutsche doch: „Mein Traum ist es, mit Emilio anzutreten und dass er dort seine letzte Show hat, er hat es verdient! Aber Quantaz ist auch qualifiziert. Also werden wir sehen!“

Hinter Werth und Quantaz reihten sich Charlotte Fry (GBR) und ihr niederländischer Hengst Everdale mit 82,25 % auf dem zweiten Platz ein, Dritte wurde die Niederländerin Emmelie Scholtens mit dem KWPN-Hengst Indian Rock mit 82,095 %.

Eine Überraschung lieferte die 29-jährige Bianca Nowag-Aulenbrock (GER): Mit ihrer Oldenburger Stute Florine OLD überwand die mehrfache Nachwuchs-Europameisterin erstmals in einer Weltcup-Kür die 80 Prozent-Marke. Das Paar begeisterte mit einer nahezu perfekten Anlehnung und großer Harmonie. Mit 80,14 % wurde es Platz fünf, ganz knapp hinter der fein reitenden Französin Pauline Basquin (80,55 %), die auf ihrem Sertorius de Rima Z ebenfalls eine schön anzusehende Runde zeigte.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.