Herpes-Ausbruch

Wieder ein Pferd an Herpes gestorben, Krankheit breitet sich weiter aus

Ein Artikel von Pamela Sladky | 10.03.2021 - 08:54
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Der EHV-1-Ausbruch in Spanien zieht immer größere Kreise. Inzwischen sind Pferde in acht Ländern betroffen. (Symbolfoto) © Budimir Jevtic - fotolia.com

Seit dem Herpes-Ausbruch im Rahmen des mehrwöchigen Springturniers in Valencia sind laut offiziellem Bericht elf Pferde an der hoch infektiösen Krankheit gestorben: Zwei auf dem Turniergelände in Valencia, fünf in einer nahegelegenen Tierklinik, zwei in Barcelona, sowie zwei weitere in Deutschland. Auch die Verbreitung des Virus nimmt weiter zu. Am Dienstag meldete der Weltreiterverband nach den bestätigten Infektionen in Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Katar, Schweden und der Schweiz einen weiteren Fall in Belgien. Das betroffene Pferd war zuvor aus Spanien zurückgekehrt – allerdings nicht aus Valencia, sondern aus dem rund 800 Kilometer entfernten Vejer de la Frontera, wo bis vor kurzem die Sunshine Tour stattfand.

Die insgesamt siebenwöchige Sunshine Tour hatte man trotz des allgemeinen Turnier-Stopps in Europa ebenso wie drei weitere Springtouren in Portugal und Italien unter strengen Auflagen und Sicherheitsvorkehrungen vorerst weiterlaufen lassen. Damit wollte man verhindern, dass zu viele Pferde auf einmal durch Europa reisen.  

Nachdem in Vejer de la Frontera jedoch zwei Pferde neurologische Ausfallserscheinungen erkennen ließen, zog die FEI am 5. März die Notbremse und brach das Turnier ab.
 

Abbruch ungerechtfertigt?

Dieses Vorgehen kritisieren die Veranstalter der Sunshine Tour nun scharf. Der Abbruch sei nicht gerechtfertigt gewesen, da es zu keiner Zeit eine bestätigte EHV-1-Infektion auf dem Turniergelände gegeben habe, heißt es in einer Aussendung der Turnierleitung. Die eigenmächtige Absage durch die FEI habe nicht nur den Veranstaltern immensen wirtschaftlichen Schaden zugefügt, sondern auch den Reitern.

Die FEI bestätigt die negativen Testergebnisse der betroffenen Pferde in Vejer de la Frontera, betont jedoch, dass die Ergebnisse nicht schlüssig gewesen seien. Das erste Pferd sei bereits am 26. Februar wegen Fiebers isoliert worden. Und obwohl ein Bluttest keinerlei Rückschlüsse auf EHV-1 erkennen ließ, entwickelte es am 4. März neurologische Symptome. Mit eben diesem Pferd war das nun an Herpes erkrankte Pferd in Belgien in engem Kontakt gestanden.

Als Reaktion auf diese Entwicklung hat die FEI nun sämtliche Pferde, die seit 9. Februar an der Sunshine Tour teilgenommen haben, in der FEI Datenbank gesperrt. In den kommenden Tagen will man alle Reiter darüber informieren, was sie zu tun haben, um wieder auf Turniere starten zu können.