Das Young Rider Team galt nach seinem Sieg bei den Junior Specials in Lamprechtshausen als eine der größten Hoffnungen Österreichs auf eine Medaille bei den Nachwuchs-Europameisterschaften in Fontainebleau. Und nach zwei von drei Bewerben liegt die Equipe von Kurt Gravemeier voll auf Kurs.
Nach Rang sieben in Runde eins drehte die heimische Auswahl am Donnerstag erst so richtig auf. Während die Teams aus großen Springreiternationen wie Frankreich, Irland, Belgien und der Schweiz mit dem anspruchsvollen 1,50 m Parcours auf dem schwer zu reitenden Rasenplatz ihre liebe Not hatten, lief es für die österreichische Mannschaft.
Startreiterin Denise Ruth, die die zehnjährige Westfalenstute Lissara erst seit wenigen Monaten unter dem Sattel hat und für die die EM gerade einmal das dritte gemeinsame Turnier auf internationalem Parkett ist, schlug sich beachtlich mit zwei Abwürfen und einem Zeitfehlerpunkt. Danach sorgte Johanna Sixt, im Auftaktspringen noch zweitbeste Österreicherin, mit vier Abwürfen für das Streichergebnis.
Als dritte Reiterin ging Lisa Maria Räuber mit ihrem bewährten Cyrrus an den Start. Dem Paar gelang ein Spitzenritt, nur ein Abwurf verhinderte das Idealergebnis.
Für das Highlight des Tages sorgten aber Felix Koller und Captain Future. Wie schon im ersten Zeitspringen meisterte das Duo die Schwierigkeiten des Parcours mit großer Abgeklärtheit. Als dann auch beim finalen Oxer alle Stangen liegen blieben, brandete Jubel im Lager der Österreicher auf: Koller und der Westfale von Cristallo hatten als eines von nur sieben Paaren eine fehlerfreie Runde geschafft.
Für Koller ist es bereits der zweite Nuller in Folge. Dank der guten Zeit aus dem Einlaufspringen liegt der Oberösterreicher derzeit sensationell auf dem dritten Platz im Zwischenranking und hat damit alle Chancen auf eine Einzelmedaille.
Mit 13 Fehlerpunkten in Runde zwei machte auch das Team einen gewaltigen Sprung nach vorne. Vor dem finalen Bewerb rangiert das Quartett mit gesamt 26,42 FP auf dem aussichtsreichen vierten Platz hinter den Equipen aus Großbritannien (15,08), Deutschland (20,73) und Dänemark (24,79) und ist nun voll dabei im Rennen um einen Stockerlplatz.
Geburstagskind Marie Christine Sebesta bereitete sich mit einer weiteren Nullrunde selbst das schönste Geschenk. © Tomas Holcbecher/holcbecher.com
Marie-Christine Sebesta wieder fehlerfrei
Die heimischen Junioren erwischten nach ihrem Bilderbuchstart am Mittwoch im zweiten Teil des Teambewerbs hingegen einen schwarzen Tag. Sally Carina Zwiener und ihre Holsteiner Stute Cindy Crawford kamen nach ihrem Ausfall am Mittwoch beim neuerlichen Anlauf mit 28 Fehlerpunkten ins Ziel. Nicht viel besser erging es Jessica Vonach, die im Einlaufspringen noch mit einer fantastischen Nullrunde geglänzt hatte. Die Vorarlbergerin und ihre elf Jahre alte Embassy III-Tochter Emely fanden diesmal einfach nicht in den Rhythmus und kassierten 25 Strafpunkte. Auch bei Dominik Juffinger und Captain Jack Sparrow, einem neun Jahre alten Holsteiner von Clintord I, war diesmal der Wurm drin. Drei Hindernisfehler warfen den Tiroler auf Rang 55 in der Einzelwertung zurück.
Ein Ende nahm die Pechsträhne der heimischen Junioren mit dem Ritt von Marie Christine Sebesta. Im Sattel von JP’s Winzerin bereitete sich die Wienerin selbst das perfekte Geburtstagsgeschenk: Wie schon im Auftaktbewerb gelang dem Duo erneut eine makellose Runde. Die 16 Sprünge des anspruchsvollen 1,40 m Parcours, den nur acht von insgesamt 107 Paaren fehlerfrei bewältigten, nahm das Paar souverän. Damit liegt Sebesta derzeit auf dem hervorragenden siebten Rang im Zwischenklassement.
Heute steht für die Junioren ab 9 Uhr das Finale der Teamwertungen auf dem Programm, die Jungen Reiter sind ab 14.30 Uhr dran. Die Entscheidungen der Einzelkonkurrenzen werden in der Altersklasse der Children am Samstag ausgetragen, Junioren und Young Rider folgen am Sonntag.
Alle Ergebnisse im Detail gibt’s hier.
