Casino Grand Prix: Michael Rösch holt Gesamtsieg in Punktekrimi

Der mit 190 Punkten Gesamtführende Michael Rösch war am Freitag vor der Qualifikation mit seiner Stute Sanovet’s Paula am Abreiteplatz böse gestürzt. Um am Sonntag beim Finale dabei sein zu dürfen, überquerte der Niederösterreicher danach zwar die Startlinie, auf's Springen selbst verzichtete er aber. Ob das Duo das Finale überaupt würde reiten können, war zu diesem diesem Zeitpunkt allerdings völlig unklar.

Am Samstag gab's dann Entwarnung. „Der Tierarzt hat Paula duchgecheckt, bei ihr ist zum Glück trotz der Rolle vorwärts alles in Ordnung, wir haben heute schon ein paar Probesprünge gemacht. Meine Schulter schmerzt zwar ein wenig, aber ich werde alles dafür tun, um starten zu können", gab sich Rösch kämpferisch.

Das Finale begann das Paar wie im Einlaufspringen am Donnerstag stark. Im 1,50 m hohen Grundumlauf folgte ein fehlerfeier Sprung dem nächsten. Erst auf den letzten beiden Sprüngen lief es nicht mehr nach Wunsch, acht Fehlerpunkte waren das Ergebnis - Rang zwölf und 25 Punkte für die Gesamtwertung. Die sollten am Ende reichen, um den Casino-Grand-Prix-Gesamtsieg 2019 mit 215 Punkten zu fixieren, denn Martina Winter verpasste das Stechen nach einem Zeitfehler mit ihrem Lord Perry knapp und wurde Vierte im Finale. In der Gesamtwertung bedeutete das Platz zwei mit 205 Zählern für die Burgenländerin. Dem Oberösterreicher Willi Fischer (205, Rang 10 mit 4 Fehlerpunkten) machte ein Abwurf am letzten Hindernis ebenfalls einen Strich durch die Rechnung.

Der Etappensieg ging an Hausherr Peter Englbrecht. Mit Ultimus, einem erst acht Jahre alten KWPN-Wallach von Ultimo, war der Oberösterreicher nach einer sauberen Runde im Grundumlauf als einziger Reiter auch im Stechen fehlerfrei geblieben. Ein Abwurf im verkürzten Parcours bescherte Josef Schwarz mit Pokerface Rang zwei vor Ex-Casino-Grand-Prix-Gesamtsieger Christian Schranz mit Cyders.

OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer war im Anschluss an das Finale voll des Lobes. „Herzlichen Dank, dass ich dieses Finale erleben durfte! Grandios, was Peter Englbrecht hier mit seinem jungen Pferd geleistet hat und gleichzeitig dieses Finale mit seinem Team so perfekt veranstaltet hat. Danke auch an die Casinos Austria, die bei dieser Serie seit 32 Jahren als Hauptsponsor firmiert. Ich hoffe sehr, dass dieses Engagement auch nächstes Jahr weiter geht.“

Spannende Cup-Entscheidungen

Im Fixkraft Amateurspringcup dominierte Vorjahressiegerin Laura Steinauer beinahe nach Belieben. Nach drei Siegen in den Vorrunden sprang Steinauer beim Finale am sonntag auf Rang zwei. Damit sicherte sie sich den Gesamtsieg mit überrangenden 145 Punkten Vorsprung auf Valeria Kundig und Gerald Beck.

Die übrigen vier Cupwertungen wurden bereits am Samstag vergeben - und jedes Mal war es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen.  

Im Petit Happy Horse Pony Grand Prix und Happy Horse Grand Prix brachten die jeweils Führenden ihren Vorsprung vor der letzten Etappe auch ins Ziel: Adina Neuretter und Liana Dollberger reichte jeweils ein dritter Platz um die Cupwertung mit knappem Vorsprung für sich zu entscheiden.

Im HELDEN Nachwuchs Cup machte Nicole Etl mit Platz zwei den Sprung von Rang drei in der Gesamtwertung zum Gesamtsieg mit 30 Zählen Vorsprung. Der Tagessieg ging an Selina Purkarthofer - die vierte Siegerin auf der vierten Etappe.

Im GPS U25 Springcup nutzte Willi Fischer (240 Punkte) die Abwesenheit von Cup-Dominatorin Marie Sebesta (200 Punkte). Die EM-Fünfzehnte bei den Junioren verzichtete auf das Finale aus Fairness ihrer 16-jährigen Sportpartnerin Kara Luna gegenüber, mit der sie am vergangenen Wochenende beim CSIO in Samorin (SVK) den Junioren-Grand Prix gewonnen hatte.