Springen

Lamprechtshausen: Sieg und Gesamtführung im Casino Grand Prix in deutscher Hand

Ein Artikel von Pamela Sladky | 31.08.2020 - 10:24
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Michael Eichler und Colour Line setzten sich mit einem Sicherheitsritt im Stechen durch.   © Andreas Schnitzlhuberwww.scan-pictures.net

Der Andrang auf das Casino-Turnier in Lamprechtshausen war wie auf den beiden vorangeganenen Etappen in Ebreichdorf und Kammer enorm. Über 750 Pferde waren für das Wochenende genannt, das Qualifikationsspringen am Freitag nahmen fast 80 Paare in Angriff. Für die besten 35 unter ihnen ging es am Sonntag ins Casino-Grand-Prix-Wertungsspringen über 1,50 m.

Dort wartete auf die Aktiven ein ausgesprochen selektiver Parcours, der es mit einigen kniffligen Passagen in sich hatte. Das machte sich auch im Ergebnis bemerkbar: Nur drei Paare blieben im Umlauf ohne Abwurf, nur zwei von ihnen brachten dieses Kunststück in der erlaubt Zeit zuwege. Im Stechen setzte sich dann der Deutsche Michael Eichler auf seinem 14 Jahre alten Holsteiner Wallach Colour Line mit sechs Fehlerpunkten in 55,06 Sekunden vor seinem Landsmann Helmut Schönstetter durch, der mit dem blutjungen Zaccorado Blue zwar deutlich schneller war, dafür einen Abwurf mehr zu verzeichnen hatte (8/52,32).

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Der erst siebenjährige Zaccorado Blue bewies unter Helmut Schönstätter mit Platz zwei sein Talent für größere Aufgaben.
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Für Schönstetter, der seit Jahren als Bereiter bei Max Kühner tätig ist, hat es mit dem Sieg zwar nicht geklappt, dafür liegt der Deutsche in der Gesamtwertung des Casino Grand Prix powered by equitron-pro derzeit mit 93 Punkten in Führung.

„Es war heute eine gewagte Situation, denn ich habe einem Jungpferd, dem siebenjährigen Hengst Zaccorado Blue, eine Chance gegeben sich auf diesem Niveau zu zeigen. Es ist schön, dass man die Früchte für die harte Arbeit ernten kann, auch wenn es für den Etappensieg nicht ganz gereicht hat. Ich finde den Casino Grand Prix eine tolle Serie mit einem starken Niveau“, resümiert Schönstetter, der seinen Start auf der nächsten Etappe im steirischen Preding noch offen ließ.

Rang drei ging an Christoph Kröll. Im Sattel seines Con Liberty hatte der Steirer das Stechen um 0,75 Strafpunkte wegen Zeitüberschreitung verpasst. In der Gesamtwertung verbesserte sich Kröll jedoch um eine Position – von drei auf zwei.

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Waren wieder vorne mit dabei: Christoph Kröll und Con Liberty
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Die Cupergebnisse

Groß war der Jubel Sonntagmittag bei der dritten Entscheidung im HELDEN Nachwuchs Cup. Sieben Paare hatten sich für das Stechen qualifiziert, drei davon blieben fehlerfrei. Hannah Abfalterer gewann mit Lesaro hauchdünn vor Alissa Fuchs mit Obora’s Asturias und Carla Wanko mit No Limit. „Uns ist es heute sehr gut gegangen. Wir sind mit dem knappen Sieg heute total zufrieden, zumal wir damit nicht gerechnet hätten“, freut sich die Tirolerin über einen für sie doch überraschenden Erfolg.In der Gesamtwertung liegt nach drei Etappen Alissa Fuchs mit 240 Punkten in Führung vor Nicole Etl (B/230 Punkte) und Clara Praunseis (B/200).

Der equitron-pro U25 Springcup ging nach zwei fehlerfreien Runden an Marie Rudigier und ihr Pferd Luca. „Ich bin überglücklich, dass heute alles aufgegangen ist und wir im Stechen eine richtig schnelle Zeit hinlegen konnten. Luca war lange verletzt und auf der zweiten Etappe ist uns ein Fehler unterlaufen. Wir sind mit dem heutigen Tag sehr zufrieden“, freute sich die Vorarlbergerin über den Erfolg. Mit 1,26 Sekunden Rückstand reihte sich Marie Sebasta  –  die mit 230 Punkten auch die Gesamtwertung anführt – mit  Kara Luna auf Platz zwei ein, gefolgt vom Jakob Rainer mit Costa.

Im Petit Happy Horse Pony Grand Prix siegte Amelie Bitzan mit Donit im Stechen. „Wir haben uns mit null Fehlern durch den Grundparcours gekämpft. Im Stechen hatten wir wie auch die anderen Teilnehmerinnen einen Abwurf. Unser Vorteil war unsere Schnelligkeit, die uns letztlich auch zum Sieg verholfen hat“, strahlt die Siegerin, die mit 95 Punkten ex aequo mit Elisabeth Zenkl die Führung in der Gesamtwertung übernimmt.

Die ersten drei Plätze beim Happy Horse Pony Grand Prix gingen diesmal an Deutschland. Leonie Assmann belegte mit Hankifax und Kaiser Karl die Plätze eins und zwei – gerade einmal 0,13 Sekunden lagen zwischen den beiden Ritten. Rang drei ging an Emile Baurand mit Ami. In der Gesamtwertung führt nun der Steirer Gorton-Hülgerth, der mit vier Fehlerpunkten das Stechen in Lamprechtshausen verpasste.

Der Fixkraft Amateurspringcup sah in Lamprechtshausen ein Stechen mit reger Beteiligung. 11 von 32 angetretenen Paaren hatten sich mit einer Nullrunde im Umlauf für die Entscheidungsrunde qualifiziert. Dort setzte sich die Kärntnerin Valeria Kundig mit Obama B fehlerfrei und in einer Zeit von 37,90 Sekunden mit 0,43 Sekunden Vorsprung auf Esther Blumschein (OÖ) und Global Attraction durch. Rang drei ging an den Salzburger Jakob Rainer mit Costa (0/38,59). Neue Gesamtführende ist  Laura Steinauer, die auf Charles Platz acht belegte.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.