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Auf den letzten Drücker: Dieter Köfler zieht mit Sieg ins Casino-Grand-Prix-Finale ein

Ein Artikel von Pamela Sladky | 05.10.2020 - 12:40
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Gerade noch geschafft: Dieter Köfler und Be Check It Out haben sich mit ihrem Sieg in Linz für das Casino Grand Prix Finale in Salzburg qualifiziert.
© Andreas Schnitzlhuber www.scan-pictures.net

Zwei Casino-Titel hat Köfler auf dem Rücken seines Rappen Askaban geholt, nun hat der Oldenburger Armitage-Sohn, der heuer seinen 17. Geburtstag gefeiert hat, Platz gemacht für seinen Nachfolger. Der heißt Be Check it Out und ist drauf und dran in die Hufabdrücke seines erfolgreichen Stallkollegen zu treten. Zumindest gab er bei der letzten Casino Grand Prix Etappe dieses Jahres in Linz-Ebelsberg eine überzeugende Talentprobe ab.

Im herausfordernden 1,50 m-Parcours lieferte der Schimmel eine fehlerfreie Leistung ab. Keinem anderen der 32 Pferd-Reiter-Paare sollte dieses Kunststück gelingen. Dieter Köfler bescherte die Superrunde seines Wallachs den ersten Casino-Sieg in diesem Jahr – und mit zusätzlichen 36 Zählen für die Gesamtwertung quasi auf den letzten Drücker doch noch der Einzug ins Finale der Top-16 in Salzburg. Hinter Köfler reihten sich die beiden Oberösterreicherinnen Katrin Esser auf Aconell (4/75,48) und Alena Gasperl auf Chacco Bella (4/77,77) ein.

Nach dem Ritt war bei Köfler die Erleichterung deutlich zu spüren. „Es war heute ein technisch sehr anspruchsvoller Parcours. Wir haben von Anfang an einen guten Rhythmus gefunden, viele Reiter hatten richtig zu kämpfen. Mein Pferd hat sich heute gut reiten lassen, ist vorsichtig und konzentriert gesprungen.“

Für Be Check It Out war es der erste große Sieg seiner bisherigen Karriere. Seit Mitte 2018 hat Köfler den zehnjährigen Check-In-Sohn unter dem Sattel, zuvor war der Wallach unter Marianne Schindele zu sehen gewesen, die ihn 2017 vom Franzosen Julien Feuillerac übernommen hatte.

Bei den Etappen in Ebreichsdorf und Lamprechtshausen war der Schimmel noch nicht Köflers erste Wahl gewesen, da hatte der Kärntner der etwas erfahreneren Farah Dibah den Vorzug gegeben. Der durchschlagende Erfolg war mit der zehnjährigen Conret-Obolenksy-Tochter allerdings ausgeblieben. Mit dem Wechsel zu Be Check It Out hat Köfler einen echten Glückstreffer gelandet, wie sich zeigen sollte. Nun sieht der Kärntner dem Finale mit großer Spannung entgegen. „Wir sind sehr froh und sind gespannt, wie es 2020 noch weiter geht. Wir hoffen auf das Finale in Salzburg, das wäre ein würdiger Abschluss!“

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Helmut Schönstetter (GER) zieht als Gesamtführender ins Casino Grand Prix-Finale. ein Dort wird der Zähler bei allen Teilnehmern wieder auf Null gestellt.   © Andreas Schnitzlhuber www.scan-pictures.net

Mit Beständigkeit zur Gesamtführung

Die Gesamtführung blieb auch nach der vierten Etappe in deutscher Hand. Helmut Schönstetter, Bereiter bei Max Kühner, war mit den Nachwuchspferden der österreichischen Nummer eins konstant in den Top-Ten gelandet. In Linz hatte Schönstetter den zehnjährigen DSP-Hengst Cuba Libre unter dem Sattel, der mit zwei Abwürfen in 74,93 Sekunden auf Rang neun landete. „Es war ein schwerer, aber fairer Parcours, wobei ich eigentlich mit mehreren Runden ohne Fehler gerechnet hätte. Ich hatte heute zwei unglückliche Fehler, gleich beim ersten und beim letzten Hindernis – was genau der Grund war, kann ich noch nicht sagen. Beim Finale in Salzburg werde ich erneut mit Cuba Libre an den Start gehen.“ Als Vorbereitung will Schönstetter die beiden Hallenturniere in Stadl-Paura und im Magna Racino nutzen.
 

Zwölf Österreicher im Finale

Dass das Finale trotz Schönstetters Konstanz mit einem österreichischen Sieg endet, dafür wollen neben Dieter Köfler seine elf Kolleginnen und Kollegen Christoph Kröll (St), Peter und Roland Englbrecht (OÖ), David Kranz (St), Gerfried Puck (St), Bogdan Mrowka (NÖ), Catrin Glötzer-Thaler (T), Marie Sebesta (W), Katrin Esser (OÖ), Bianca Babanitz (B) sowie Lisa Schranz (NÖ) sorgen. Konkurrenz bekommet das rot-weiß-rote Dutzend außer von Helmut Schönstetter noch von dessen Landsmännern Michael Eichler und Alexander Müller sowie dem Griechen Angelos Touloupis, der sich ebenfalls für Salzburg qualifiziert hat.
 

Positive Bilanz

OEPS-Generalsekretär Dieter Sifkovits zieht angesichts der Schwierigkeiten, die die Corona-Pandemie für den Pferdesport mit sich gebracht hat, zufrieden Bilanz: „Es hätte heuer niemand geglaubt, dass wir die Casino Grand Prix-Serie durchführen können. Wir sind sehr dankbar, dass nun auch die vierte Etappe hier in Linz stattfinden konnte. Es war definitiv die richtige Entscheidung und wir haben tollen Pferdesport gesehen. Eine mehr als gelungene Veranstaltung. Großes Kompliment an die Veranstalter und die Sportlerinnen und Sportler, die mit ihrer Disziplin und den Sicherheitskonzepten einen wesentlichen Teil für eine tolle Serie beigetragen haben. Ich bin überzeugt, dass wir ein Finalturnier in Salzburg haben und auch dort wieder ein sehr hohes Niveau zu sehen bekommen werden.“ 


Alissa Fuchs neue „Heldin“

Im HELDEN Nachwuchs Cup gab es wie im Casino Grand Prix nur einen einzigen fehlerfreien Ritt zu sehen. Geliefert hatten ihn Katrin Kettner und HB Santos, die damit den Tagessieg einsackten. Mit ihrem zweiten Pferd Alicerova belegte Kettner zudem auch noch Platz zwei, knapp vor Hannah Abfalterer mit Lesaro. Kettners Erfolg in Linz-Ebelsberg sollte jedoch nicht für den Gesamtsieg reichen. Den holte stattdessen Alissa Fuchs mit Obora’s Asturias, die über alle Etappen hinweg beständig Punkte geholt hatten.
 

Marie Sebesta unantastbar

Einen überlegenen Gesamtsieg feierte die 18-jährige Wienerin Marie Sebesta im equitron-pro U25-Cup. Im Sattel ihrer Erfolgspartnerin Kara Luna holte Sebesta in Linz mit einer fehlerfreien Stechrunde Platz zwei zum Abschluss. Nach Platz acht (40 Punkte) im Magna Racino, dem Sieg in Kammer-Schörfling (100) und Platz zwei in Lamprechtshausen (90) machte der Abstand auf die Konkurrenz am Ende satte 65 Zähler aus. Rang zwei ging mit Sophie Züger (215 Punkte) ans Burgenland, Dritte wurde die Niederösterreicherin Melanie Riedl (200). "Ich bin wirklich happy, dass ich den Gesamtsieg fixieren konnte. Es war nicht einfach, die Konkurrenz war sehr stark in diesem Jahr", freute sich Marie Sebesta, die sogar auf einen Start im Casino Grand Prix verzichtet hatte, um sich voll und ganz auf den Nachwuchscup konzentrieren zu können.Der Tagessieg ging an den Steirer David Gorton-Hülgerth und Esprit, Platz drei an die Burgenländerin Sophie Züger mit Quidam des Pres.


David Gorton-Hülgerth dreifach erfolgreich

Gorton-Hülgerth hatte in Linz noch mehr zu feiern als seinen Abschlusserfolg in der U25-Klasse. Im Sattel seines bewährten Florian gewann der Steirer obendrein auch noch die vierte und letzte Etappe des Happy Horse Pony Grand Prix, womit ihm der Gesamtsieg in dieser Cupwertung nicht mehr zu nehmen war. Dahinter reihte sich Florentina Erkinger mit Beverly auf Rang zwei ein.

Im Petit Happy Horse Pony Grand Prix siegte Amelie Bitzan mit Donit im Stechen. Damit besiegelte die Niederösterreicherin auch Platz eins in der Gesamtwertung.  Elisabeth Zenkl mit Atlatnic Blazing Heather und Selina Walcher mit Willi 26 belegten die Plätze zwei bis drei.

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