Springreiter Andrew Kocher sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Es soll mehrfach bei nationalen und internationalen Turnieren sowie im Training mit verbotenen Elektosporen geritten sein.
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Bekannt geworden war der Fall im vergangenen Juni. Das französische Reitsportmagazin Grand Prix Replay hatte auf einen anonymen Hinweis hin Bilder des US-Reiters veröffentlicht, die für einen Aufschrei der Empörung in der Reiterwelt gesorgt hatten. Die Fotos zeigen Detailaufnahmen von Andrew Kocher, der beim Reiten offenbar eine Art Druckknopf in der Hand hält. Auch Spuren von Drähten unter der Kleidung sollen darauf zu erkennen sein. Das Bildmaterial erhärtet den Verdacht, dass Kocher seine Pferde bei mehreren Gelegenheiten mit elektrischen Sporen geritten haben soll. Nach gültigem FEI-Reglement wird die Anwendung jeglicher Eletroschock-Geräte bei Pferden als Misshandlung erachtet, ihr Gebrauch ist damit strengstens verboten.
FEI leitet Disziplinarverfahren ein
Bereits kurze Zeit nach Bekanntwerden der Anschuldigungen kündigte die FEI an, den Fall untersuchen zu wollen. Die seither gewonnenen Erkenntnisse haben den Weltreiterverband dazu veranlasst ein Disziplinarverfahren gegen den Reiter einzuleiten. Zudem wurde Kocher am 28. Oktober mit sofortiger Wirkung für die Teilnahme an internationalen Turnieren gesperrt. Nachdem sich der US-Verband USEF in dieser Sache den Maßnahmen der FEI anschließt, wird der 37-Jährige bis auf Weiteres auch auf nationaler Ebene keine Turniere reiten dürfen.
Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, will sich die FEI zum momentanen Zeitpunkt nicht weiter zu dem Fall äußern.
Opfer einer Schmutzkübelkampagne?
Andrew Kocher selbst streitet die Vorwürfe entschieden ab. Er sieht sich als Opfer einer privaten Schmutzkübelkampagne. "Ich weiß, wer diese Anschuldigungen gegen mich erhoben hat, leider missbraucht diese Person diese wichtigen Schutzmaßnahmen für Pferde, um sich in einem privaten Streit einen Vorteil mir gegenüber zu verschaffen. Ich liebe meine Pferde und würde niemals etwas tun um ihr Wohlergehen zu gefährden“, sagte Kocher im Gespräch mit dem US-Magazin „The Chronicle oft he Horse“.
