Springen

Lamprechtshausen: Lena Binder sensationell bei den Junioren, Unfall überschattet Turnier

Ein Artikel von Redaktion | 05.05.2023 - 21:14
IMG-20230505-WA0001.jpg

Juniorin Lena Binder (W) zeigte am Freitag beim Nachwuchs-CSIO in Lamprechtshausen groß auf.
© Anton Martin Bauer

113 Paare hatten für die Qualifikationsprüfung des Junioren Grand Prix genannt. Geritten wurde deshalb in zwei Abteilungen zu 56 bzw. 57 Paaren. Die erste Abteilung entschied die Britin Tabitha Kyle auf Desterly (0/63,47) für sich. Doch schon auf Rang sechs folgte mit Lena Binder die beste Österreicherin. Die 18-Jährige Wienerin steuerte ihren Zangersheide-Wallach Viano Z in souveräner Manier fehlerfrei in 74,31 Sekunden durch den 1,35-Meter-Parcours.

Noch besser lief es für Anton Martin Bauers Tochter in der zweiten Abteilung. Dort trat Binder mit dem 12-jährigen belgischen Wallach L-Tangelo’s Boy an. Der war bislang vorwiegend unter Monika Stangelova (SVK) zu sehen gewesen. Für Lena Binder war es nun der erste internationale Start auf dem Fuchs. Einer, der ihr mit Sicherheit noch länger im Gedächtnis bleiben wird, denn das Duo ritt in fehlerfreien 64,40 Sekunden souverän zum Sieg! „Lena ist sensationell in Form und bestätigt das permanent“, lobte Spring-Referentin Sabine Seeburger-Schranz auf Nachfrage der Pferderevue.

Grund zur Freude gab außerdem Maxima Schweiger. Die Oberösterreicherin zeigte in Abteilung zwei mit dem zehnjährigen Charlie Chaplin (0/72,50) und dem 15-jährigen Coupe d'Or (0/74,18) zwei tolle Runden, mit denen sie sich auf den Plätzen sieben und zwölf klassierte. Auch Tobias Pfingstl (T) und Equitron Junior blieben fehlerfrei, mit ihren 76,40 Sekunden und Rang 17 verpassten sie eine Platzierung nur um Haaresbreite.


Tausend Schutzengel

Die hervorragenden Ergebnisse der heimischen Junior:innen gerieten angesichts eines schweren Unfalls in den Hintergrund. Die ebenfalls in der zweiten Abteilung gestartete Sarah Messner (K) kam am fünften Sprung des Parcours nach einer Verweigerung ihres Schimmels Cevin zu Sturz. Dabei rutschte der Zaum vom Kopf des Pferdes und geriet zwischen dessen Vorderbeine, was den Wallach dazu veranlasste, in gestrecktem Galopp die Flucht zu ergreifen. Als er über die Begrenzung auf den Asphalt sprang, rutschte er aufgrund mangelnder Bodenhaftung direkt in den Container der Meldestelle. Bei diesem Vorfall erlitt der Leiter der Meldestelle, Matthias Eckmayer einen Schädelbruch und musste ins Krankenhaus überstellt werden. „Das war einer dieser Unfälle, da bist du einfach machtlos. Da hat weder die Reiterin Schuld, noch das Pferd, noch sonst jemand. Das war einfach ein tragisches Unglück“, sagte Organisator Thomas W. Kreidl im Gespräch mit der Pferderevue. Die gute Nachricht: Sarah Messner hat den Sturz unbeschadet überstanden „und auch dem Pferd geht es gut“, so Kreidl. Vorsichtige Entwarnung gibt es auch aus dem Krankenhaus. Trotz der Schwere seiner Verletzung ist Matthias Eckmayer ansprechbar. „Wir haben schon mit ihm telefoniert. Er hatte wirklich tausend Schutzengel und kann heute nocheinmal Geburtstag feiern“, so Kreidl, der seinem Team großes Lob ausspricht: „Es hat die Situation mit einer großartigen Ruhe und Professionalität gehandelt. Das war wirklich beachtlich.“

Durch die lange Verzögerung, die mit dem Unfall einherging, mussten zwei der für heute geplanten Bewerbe auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.   

Die Ergebnisse im Detail gibt es hier.