Eine bis auf den letzten Platz gesteckt volle Halle, eine Bombemstimmung, Weltklasseleistungen im Parcours und Hochspannung bis zum Schluss: Der Weltcup in Verona (ITA) bot auch in diesem Jahr wieder Springsport allererster Güte und eine Atmosphäre, die das Sportlerherz höher schlagen lässt, für viele Pferde aber nicht gerade einfach ist. Im Vorjahr hatten hier Gerfried Puck und sein Equitron Naxcel mit einem zweiten Platz ihren internationalen Druchbruch geschafft. Und auch diesmal war ein rot-weiß-rotes Duo mittendrin statt nur dabei.
40 Paare hatten sich der Veroneser Weltcupetappe gestellt, von ihnen schafften es acht fehlerfrei durch den anspruchsvollen 1,60 m Parcours, darunter Max Kühner und der hoch im Blut stehende EIC Julius Caesar. Der Couleur Rubin-Sohn hatte Kühner schon als vierjähriges Jungpferd begeistert. In Verona konnte man sehen warum. Nach dem Umlauf meisterte der vorsichtige Wallach auch den ausgesprochen schwierigen Stechkurs, den das Paar mit der eher unglücklichen Startnummer eins in Angriff nahm, ohne Fehl und Tadel. Das Ziel sahen die beiden nach 39,76 Sekunden.
Die Führung des Österreicher-Duos hielt leider nicht lange, gleich der nachfolgende Nicola Philippaerts löste Kühner und seinen Braunen mit Katanga van het Dingeshof von der Spitze ab (0/39). Der im Anschluss startende Schweizer Steve Guerdat verbesserte die Zeit des Belgiers im Sattel seines 14 Jahre alten Venard de Cerisy gar um mehr als eine Sekunde und galoppierte mit 37,60 Sekunden auf der Uhr über die Ziellinie.
Diese Marke sah zunächst verdächtig nach Sieg aus, bis als vorletztes Paar der Brite Ben Maher und seine zehnjährige Stute Dallas Vegas Batilly zeigten, dass es noch ein kleines bisschen schneller geht: 37,45 Sekunden läuteten abermals einen Führungswechsel ein. Es sollte der letzte an diesem Tag sein, denn Schlussreiter Martin Fuchs (SUI) und Conner Jei beförderten auf ihrer Runde eine Stange in den Hallensand.
Damit hieß es Platz eins für Ben Maher vor Steve Guerdat und Nicola Philipparts. Für Max Kühner und sein mit neun Jahren jüngstes Pferd in diesem Stechen wurde es der hervorragende fünfte Rang, der neben gut 13.000 Euro Preisgeld mit zwölf Wertungspunkten für das Weltcupranking belohnt wurde.
Am kommenden Wochenende macht der Weltcupzirkus halt in Stuttgart (GER), der fünften von insgesamt 14 Weltcupetappen.