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Daniel Böttcher gewinnt OEPS Spring Tour 2024 vor Dieter Köfler und Lena Binder

Ein Artikel von Pressemitteilung OEPS | 12.08.2024 - 18:32
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OEPS Spring Tour Gesamtsieger 2024: Daniel Böttcher (GER) auf Banjo d'Elle
© Horsic Pictures

Den kühlsten Kopf bei hochsommerlichen Temperaturen behielt zum Abschluss der Turnierserie im Reitstall Schloss Kammer der Deutsche Daniel Böttcher. Mit seinem Wallach Banjo d'Elle war der Gesamtführende nach zwei Etappen auch beim dritten und letzten Auftritt in dieser Saison eine Klasse für sich. Böttcher sicherte sich im rein deutschen Stechen gegen seine im Grundumlauf ebenfalls fehlerlosen Kolleg:innen Stefanie Paul mit Cheeky Charly Z und Andreas Brenner mit Good Vibration den Tagessieg. Während Paul und Brenner im Stechen zwei Abwürfe verzeichneten, leistete sich der Champion, der den 4.000-Euro-Siegerscheck mit nach Hause nimmt, nur einen Fehler.

„Was will man mehr? Zwei Etappensiege und der Gesamtsieg auf einer großartigen Tour – ich bin mehr als zufrieden“, sagte ein überglücklicher Böttcher nach dem abschließenden Grand Prix. „Der Parcours war eines Finales würdig. Es war sicherlich der anspruchsvollste Parcours der gesamten Tour. Mein Pferd ist im Grundumlauf super gesprungen, im Stechen haben es mir meine Kolleg:innen aufgrund ihrer Fehler nicht mehr so schwer gemacht. Aber zu einem Sieg gehört immer auch ein wenig Glück dazu“, so der Deutsche, der gerne nach Österreich kommt. „Solche Veranstaltungen gibt es in Deutschland immer weniger. Ein Riesenlob an die Sponsoren und die Verantwortlichen, die die OEPS Spring Tour auf die Beine stellen. Ich komme gerne wieder.“

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Auch auf der finalen Etappe war Daniel Böttcher eine Klasse für sich.
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In der Gesamtwertung war es Dieter Köfler, der Böttcher am nächsten kam. Der Kärntner verpasste mit seinem Wallach Zidane 7 aufgrund eines Abwurfs im Grundumlauf zwar das Stechen, belegte am Ufer des Attersees aber den starken fünften Platz. Mit 104,5 Punkten fehlen ihm am Ende in der Endabrechnung 17,5 Zähler auf den Sieger aus Deutschland. Für eine Überraschung sorgte Lena Binder. Mit ihrer Stute Celina 211 belegte sie zum Abschluss einen sensationellen vierten Platz in der Tageswertung und war damit hinter dem deutschen Top-Trio bestplatzierte heimische Reiterin und mit 82 Zählern auch Gesamt-Dritte. Die frohe Kunde gab's für die junge Reiterin aufgrund eines Rechenfehlers erst am Montag. „Die Freude über den dritten Platz ist auch am Tag danach sehr groß, ich hoffe, dass ich den Pokal noch bekomme. Der Erfolg im Grand Prix macht jedenfalls Lust auf das nächste Jahr“, freut sich Binder.

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Dieter Köfler und Zidane © Horsic Pictures

Mit ihrem Wallach Linus gewann Binder obendrein das Finale des erstmals ausgetragenen Hausner & Hausner Generation Z Cups der besten Junioren- und U21-Reiter:innen mit einem fehlerfreien Ritt. „Ich bin unglaublich happy, dass mein Siebenjähriger den Hausner & Hausner Generation Z Cup gewonnen hat. Er hat noch nicht so viel Erfahrung mit derart hohen Sprüngen.“

Nach einem langen Turnierwochenende zogen die Veranstalter ein durchwegs positives Fazit. Gastgeber Peter Englbrecht, der im Obora Jungpferde Cup einen Heimsieg verbuchte, unterstrich: „Wir haben ein tolles Turnier gesehen, mit perfektem Wetter, vielen Zuschauern und fantastischen Leistungen. Unser Dank gilt an das Team, das hinter der Veranstaltung steht, alle arbeiten Hand in Hand. Wir werden von unseren Vereinsmitgliedern großartig unterstützt, sie sind der Grund, dass dieses Event funktioniert.“

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Lena Binder bewies einmal mehr ihr großes Talent.
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Lokalmatadorin Mühlböck holt sich Fixkraft Amateur Spring Cup

Mit einem fünften Platz auf der Schlussetappe sicherte sich Ines Mühlböck den Gesamtsieg im prestigeträchtigen Fixkraft Amateur Spring Cup. „Es ist ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Den Titel zuhause und noch dazu mit meinem Herzenspferd zu gewinnen, ist wunderschön“, sagte die Oberösterreicherin, die sich mit Stokkato’s Infinity zwar einen Abwurf leistete, aber mit 210 Punkten nicht mehr von der Spitze zu verdrängen war. „Wir hatten zwar aufgrund eines Fehlers von mir einen Abwurf, aber eine relativ schnelle, gute Runde. Wir hatten etwas Glück, weil meine Konkurrenten einen Fehler mehr gemacht haben“, bilanzierte Mühlböck. Victoria Uhlir, die zuletzt in Preding siegreich war, belegte in Kammer-Schörfling nur Rang 14 und muss sich in der Endabrechnung mit 160 Punkten und Platz zwei begnügen.

Der Tagessieg auf dem 340 Meter langen Parcours mit elf Hindernissen und 14 Sprüngen ging an Julia Jaritz aus Niederösterreich, die sich mit So Nice im Stechen gegen die Gesamt-Dritte Romana Leopold mit Legacy B und gegen Laura Lehner mit Caladia durchsetzte. „Mein Pferd und ich kennen uns, seit sie auf der Welt ist, also seit rund neun Jahren. Ich bin sehr stolz, wie sie heute gekämpft hat. Es ist ein besonderer Erfolg und unser erster auf 135 cm“, zeigte sich die Tagessiegerin zufrieden.

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Ines Mühlböck sicherte sich den Gesamtsieg im Fixkraft Amateur Spring Cup.
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Obora Jungpferde Cup: Englbrecht und Kazda siegreich

Im Obora Jungpferde Cup für sechsjährige Pferde über 1,20 m war Peter Englbrecht auch auf heimischem Geläuf nicht zu schlagen. Der Oberösterreicher, der auf Van Sandro MRE schon die zweite Etappe in Preding gewonnen hatte, war auch beim dritten und letzten Stopp der Spring Tour im Reitstall Schloss Kammer erfolgreich.

Der „Hausherr“ blieb – wie die beiden Deutschen Stefanie Paul mit Mercier (0/50,02) und Edwin Schmuck mit Chacci-Chacci HM (0/50,40) im amerikanischen Stechen fehlerfrei, in 46,42 Sekunden absolvierte er den anspruchsvollen Parcours allerdings am schnellsten. Damit nicht genug, entschied Englbrecht mit 121 Punkten auch die Gesamtwertung ganz klar für sich. Dahinter klassieren sich Martin Victoire mit Princess du Balou (82) und die Deutsche Stefanie Paul mit Mercier (51).

„Ich bin höchst zufrieden – vor allem mit dem Pferd. Er war die ganze Saison über jedes Mal platziert, hat die zweite und jetzt die dritte Etappe gewonnen. Er ist in einer brillanten Form, will keine Abwürfe machen und erfüllt momentan alle Träume“, streute Englbrecht seinem Van Sandro MRE Rosen.

Bei den fünfjährigen Pferden über 115 cm gab es gleich vier Tages-Sieger:innen. Mirjam Mainetti (V) mit Kaprice 91 (0/82,48), die Deutsche Samanta Laack mit Cickaboo L (0/82,17), sowie die Burgenländerinnen Jennifer Kazda mit Loca’s Lousiana (0/81,97) und Nicole Etl mit Action Balou (0/84,27) blieben allesamt fehlerfrei und teilten sich den ersten Platz. Die Gesamtwertung ging an Kevin Kazda auf Duke George, der sich im Finale am Attersee einen Abwurf leistete (4/81,73), aber in der Endabrechnung mit 111,7 Punkten trotzdem ganz oben stand. Markus Saurugg mit Diaskari (68,2) und Jennifer Kazda (50,65) folgten auf den Rängen zwei und drei.

„Natürlich freut man sich irrsinnig und es ist schön, so einen Cup zu reiten, wo wir die jungen Pferde präsentieren können. Dafür arbeiten und trainieren wir das ganze Jahr, es ist schön, wenn dann alles aufgeht“, sagte Sieger Kazda, der hinzufügte: „Wir setzen große Hoffnungen in dieses Pferd und hoffen, dass die Entwicklung in den kommenden Jahren so weiter geht.“

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Gesamtsiegerin im Happy Horse Nachwuchs Cup: Julia Urch mit ihrer Enya S Z © Horsic Pictures

Happy Horse Nachwuchs Cup: Premieren-Sieg und Abschluss-Titel

Im Happy Horse Nachwuchs Cup, einer Standardspringprüfung mit amerikanischem Stechen über 120 cm, setzte sich die junge Salzburgerin Lena Koller mit Nioricci nach fehlerfreiem Ritt durch. Unmittelbar dahinter landeten – jeweils mit Fehlern im amerikanischen Stechen – die Oberösterreicherin Anna Höllmüller mit Bellissimo 18 (4/58,18) und die Salzburgerin Jolanda Von Strauss mit Karfreitag 4 (8/63,18).

„Ich freue mich sehr, dass ich heute gewinnen konnte, nachdem ich die anderen Etappen leider nicht reiten konnte. Es war ein anspruchsvoller Parcours, gerade im amerikanischen Stechen ist es wichtig, dass man sich den Parcours gut merkt und sich noch einmal konzentriert. Mein Pferd war wirklich toll, ich arbeite schon seit einigen Jahren mit ihr, sie ist ein wenig eigen, aber wenn sie dich ins Herz geschlossen hat, würde sie mit dir auch über Häuser springen“, sagte Koller.

Ins Rennen um die Gesamtwertung konnten die drei top-platzierten Reiterinnen der dritten Etappe in Kammer-Schörfling allerdings nicht mehr eingreifen. Dort setzte sich die Steirerin Julia Urch mit Enya S Z (240 Punkte) bei ihrem letzten Auftritt überhaupt durch. „Ich bin unglaublich stolz, dass ich die Serie noch einmal gewinnen konnte, weil ich ihn aufgrund der Altersbegrenzung zum letzten Mal geritten bin. Es war ein toller Parcours, ich bin sehr zufrieden mit der Leistung von Enya. Sie ist ein tolles Pferd.“ Platz zwei der Gesamtwertung ging an Jolina Moser-Spitzenstätter mit Ambiente GF (195), dahinter belegte Nora Künzel-Painsipp mit Fiarada (145) Rang drei.

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Maximilian Kießl sprang zum ex aequo-Gesamtsieg im Effol Pony Cup.
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Effol Pony Cup bringt Hochspannung und zwei Champions

Im Effol Pony Cup gab der Springreitnachwuchs nicht nur eine weitere Talentprobe ab, sondern sorgte auch für ein wahres Herzschlagfinale. Maximilian Kießl, der Sohn von „Gastgeber“ Peter Engelbrecht, ging auf Castellionis Starfire als Führender der Gesamtwertung in den Parcours über 95 cm. Der Sieger des zweiten Tour-Stopps in Preding leistete sich auf heimischem Boden aber einen Abwurf und belegte in 56,67 Sekunden Platz vier. Ida-Vivienne Fischer kassierte auf Toffiefee 11 (52,27) und Mississippi 8 (55,20) ebenfalls jeweils vier Fehlerpunkte und belegt die Ränge zwei und drei. Anschließend musste in der Gesamtwertung ordentlich gerechnet werden, denn knapper hätte es kaum zugehen können. Am Ende liegen Fischer und Kießl mit jeweils 260 Punkten ex aequo auf Platz eins und dürfen sich daher beide über die Siegerdecke freuen. Auf Gesamtrang drei folgt Hannah Steiner (205) auf Jim Dick.

„Zuhause zu reiten war schon anders und auch etwas schwieriger, aber es ist am Ende gut ausgegangen. Ich freue mich über den Gesamtsieg“, sagte Maximilian Kießl. Seine Co-Siegerin aus der Steiermark, die ebenfalls einen Kübel voll mit Effol-Produkten gewann, hat im wahrsten Sinne des Wortes doppelten Grund zur Freude: „Die Effol-Preise werden natürlich auf beide Ponys aufgeteilt.“

Den Tagessieg im Kammer-Schörfling holte sich die Deutsche Laura Andrusch, die auf Dame de Coeur als einzige fehlerfrei (57,08) blieb. „Ich war ein wenig nervös, aber es war schlussendlich ein sehr schönes und erfolgreiches Wochenende hier am Attersee“, schwärmte die Reiterin aus Bayern.

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Ida-Vivenne Fischer schlug gleich mit zwei Gesamtsiegen: im Effol Pony Cup und im FreeJump Kids Kup
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FreeJump Kids Cup: Fischer macht das Double perfekt

Ida-Vivienna Fischer hatte im Anschluss noch einmal Grund zum Jubeln. Die Steirerin triumphierte nicht einmal eine Stunde nach ihrem Gesamtsieg beim Effol Pony Cup 2024 (100 cm) auch beim FreeJump Kids Cup. Dabei belegte sie in Kammer-Schörfling auf Toffiefee 11 (4/62,11) „nur“ Rang acht. Aufgrund ihres Sieges in Wolfsberg und ihres zweiten Platzes in Preding reichte es in der Endabrechnung aber zu 235 Punkten und folglich dem Gesamtsieg. „Ich bin sehr zufrieden, Toffi hat das toll gemacht, sie ist schon eine große, schnelle Maus“, war die frischgebackene „Double“-Siegerin zufrieden.

Fischer profitierte auch von dem nicht fehlerfreien Ritt von Anna Engl (4/51,37), die auf Atlantic Blazing Heather als Siebente abschließt und in der Gesamtwertung 230 Zähler (2.) verbucht. Auf Gesamtrang drei sprang Maximilian Kießl (225). Der Lokalmatador ritt auf seinem „Heim“-Platz in fehlerfreien 53,98 Sekunden auf Rang zwei. Geschlagen wurde der Oberösterreicher auf der letzten Etappe nur von Valentina Trost (0/53,71). Die Kärntnerin, die mit ihrem Bacardi Brown seit rund einem Jahr ein Team bildet, resümiert: „Der Parcours war relativ anspruchsvoll, aber das Pferd hat sich super durchgekämpft. Der Dank für diesen Sieg geht vor allem an meine Trainerin.“

Erfolg auf ganzer Linie

Insgesamt war die 27. Auflage der „Bundesliga des Springreitens“ einmal mehr ein Riesenerfolg. Das unterstrich auch OEPS-Generalsekretär Franz Schiefermair, der sich auch die dritte und letzte Etappe nicht entgehen ließ: „Ich bin begeistert. Wir haben bei allen drei Etappen großartige Leistungen von allen Reiter:innen und Pferden, von den Jüngsten bis hinauf zur Spitze, gesehen.“ Der Funktionär bedankte sich auch bei den Familien Englbrecht (Kammer-Schörfling), Stückler (Wolfsberg) und Stoiser (Preding) für die Organisation der einzelnen Etappen. „Die Grundlage für eine funktionierende Tour sind die ehrenamtlichen Leistungen an allen Standorten. Ich war bei jeder Etappe vor Ort und überall wurde hinter den Kulissen mit Leidenschaft gearbeitet“, so Schiefermair. Auch als Wirtschaftsfaktor sei die Traditionsveranstaltung nicht mehr wegzudenken. „Die OEPS SPRING TOUR hat aus der Tradition heraus einen großen Namen. Die Sponsoren erkennen den Mehrwert der Turnierserie, die obendrein viel Wertschöpfung für die jeweiligen Regionen bringt.“

EPP-Geschäftsführer Daniel Pölzlbauer: „Die OEPS SPRING TOUR 2024 powered by EPP hat heute ihr würdiges Finale erlebt. Wir haben sportliche Höchstleistungen gesehen, an der Spitze ist es sehr eng zugegangen. Ganz besonders freut es mich, dass immer auch junge Athlet:innen aufzeigen und ganz vorne dabei sind.“ Der Hauptsponsor streute zudem den Veranstalter:innen aller drei Etappen Rosen: „Die Veranstalter:innen legen sich absolut ins Zeug, dafür sind wir unglaublich dankbar. Sie sind der Hauptgrund dafür, dass der Pferdesport in Österreich und die OEPS SPRING TOUR 2024 powered by EPP eine gute Zukunft haben.“