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Kanadischer Springreiter Lamaze zur Zahlung von mehr als 5,5 Millionen Dollar verurteilt

Ein Artikel von Redaktion | 15.09.2025 - 12:14
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Eric Lamaze 2018 anlässlich des CHIO in Aachen. Acht Jahre zuvor hatte er in der Soers auf seinem legendären Hickstead den Rolex Gand Prix gewonnen - mit gebrochenem Fuß! © holcbecher.com

Am 5. September sprach Richterin Maxine Cheesman vom 15th Judicial Circuit Court in Palm Beach County, Florida, dem Unternehmerpaar Mark Rein und Tara Dow-Rein Schadensersatz, Zinsen sowie Anwalts- und Gerichtskosten zu. Lamaze habe beim Verkauf mehrerer Pferde massiv überhöhte Preise verlangt und Eigentumsrechte am Spitzenpferd Nikka VD Bisschop falsch dargestellt. Unter dem Besitz der Reins entwickelte sich Nikka zu einem verlässlichen Championatspferd für die Kanadier, das erst unter Beth Underhill bei der WM in Herning (DEN) 2022 und den Panamerikanischen Spielen 2023 in Chile (wo es Team-Silber für die Kanadier gab) und 2024 mit Erynn Ballard bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris an den Start ging.

Die Summe der Überzahlungen, Falschdarstellungen und Gebühren beläuft sich auf 5.525.630,26 Dollar – ein finanzielles Desaster für den einstigen Olympiasieger, der dem Gericht erklärte, er sei praktisch mittellos.
 

Zweimal vier Jahre

Erst im Februar hatte Lamaze einen schweren Schlag hinnehmen müssen, als ihn der internationale Sportgerichtshof CAS im Zusammenhang mit einem Dopingverstoß endgültig verurteilte. Der 56-Jährige hatte 2021 bei einem Turnier in Valkenswaard (NED) eine Probe verweigert und später gefälschte medizinische Unterlagen über eine angebliche Krebserkrankung vorgelegt. Daraufhin war er von der FEI für vier Jahre gesperrt worden. Das CAS, vor dem Lamaze Berufung gegen das FEI-Urteil eingelegt hatte, verlängerte diese Sanktion um weitere vier Jahre bis September 2031 und verhängte zusätzlich Geldstrafen. Sämtliche Turnierergebnisse zwischen Juni 2021 und März 2022 wurden annulliert.

Lamaze, der 2008 in Peking mit seinem Hengst Hickstead Olympiasieger , 2010 ebenfalls mit Hickstead WM-Bronze holte und 2016 mit Fine Lady in Rio Olympia-Dritter wurde, ist damit sportlich wie finanziell am Ende.