Zufrieden mit der LGCT-Premiere vor Schloss Schönbrunn: Schönbrunn CEO Klaus Panholzer, Initiatorin und Veranstalterin Sonja Klima und LGCT-Chef Jan Tops © EQUIFO
Pferderevue: Wie zufrieden sind Sie mit der Premiere der GCT vor Schönbrunn?
Sonja Klima: Ich muss sagen: Wir haben das Unmögliche möglich gemacht. Fast niemand hat geglaubt, dass wir das hier schaffen. Besonders beeindruckt haben mich die Besucher. Am ersten Tag hat es in Strömen geregnet – trotzdem waren wir ausverkauft, und die Menschen sind geblieben. Das war für mich eine riesige Freude. Es zeigt, dass wir in Österreich ein fantastisches Publikum haben, und das ist auch bei der GCT und den Reitern selbst sehr gut angekommen. Viele sagten mir, dass es bei keiner anderen Etappe am ersten Tag so viele Zuschauer gibt. Auch an den anderen Tagen waren wir ausverkauft. Selbst die Aussteller, die im Vorfeld skeptisch waren, ob genug Besucher für ihre Geschäfte kommen, waren am Ende zufrieden.
Auch die Reiter haben sich wohlgefühlt: Der Boden und die Boxen passten. Am Mittwoch, als der Regen einsetzte, waren wir zwar alle kurz verzweifelt – nach drei Wochen Sonnenschein! Aber dank der Unterstützung unserer „Hausherren“ Klaus Panholzer und Gerd Koch haben wir es bestens gemeistert. Die Zusammenarbeit war wirklich vorbildlich und wird auch nächstes Jahr fortgesetzt.
Neben dem besonderen Ambiente des UNESCO-Weltkulturerbes haben die Aktiven vor allem die guten Bedingungen für die Pferde hervorgehoben. Sie stehen hier im Grünen und nicht auf Asphalt, wie damals am Rathausplatz. Das war zwar spektakulär, aber hier ist es einfach pferdefreundlicher.
Pferderevue: Sie haben einen Vertrag mit der GCT bis 2029. Wie geht es nächstes Jahr weiter, welche Verbesserungen sind geplant?
Sonja Klima: Ich bin wahrscheinlich die größte Kritikerin im Team. Ein paar Dinge müssen wir nachjustieren, zum Beispiel das Blickfeld auf den Parcours. Auch kleine Details, wie die Position des Richterturms, können wir optimieren. Aber im Großen und Ganzen sind wir sehr stolz, dass wir das in so kurzer Zeit geschafft haben – wir haben eigentlich erst im März richtig losgelegt. Besonders froh bin ich, dass Helmut Morbitzer ins Team gekommen ist. Er hat hunderte Turniere organisiert und ist eine unglaubliche Unterstützung.
Pferderevue: Wie schaut es konkret für nächstes Jahr aus?
Sonja Klima: Die Location bleibt auf jeden Fall. Wir haben gestern mit Klaus Panholzer gesprochen – er möchte das unbedingt fortführen. Als Termin wurde bereits das Wochenende von 25. bis 27. September fixiert. Karten sind ab sofort erhältlich.
Pferderevue: Am Samstag gab es ein Gastspiel von Isabell Werth. Wird die Dressur künftig ein Thema?
Sonja Klima: Natürlich. Wir wollen den Pferdesport vereinen, und mir ist es sehr wichtig, dass wir in Österreich zusammenfinden. Ich hoffe sehr, dass wir hier gemeinsam in die Zukunft gehen.
Pferderevue: Was bedeutet das konkret?
Sonja Klima: Das werden wir bekanntgeben, wenn es so weit ist. Ich möchte nicht vorgreifen und bespreche das selbstverständlich zuerst mit der GCT, ob das in ihrem Sinne ist.
Pferderevue: Wie schaut die finanzielle und wirtschaftliche Situation aus?
Sonja Klima: Wir hoffen natürlich, dass alles gut läuft. Durch diese gelungene Premiere gibt es jetzt schon sehr viele Anfragen von Sponsoren.
Pferderevue: Es steht und fällt mit der Zusammenarbeit mit Jan Tops und seinem Team. Gab es von ihm schon Feedback?
Sonja Klima: Sagen wir so: So wie ich ihn gestern erlebt habe – und wie er mich umarmt hat – glaube ich, dass er sehr glücklich ist.
Pferderevue: Pferdesportveranstalter haben es weltweit nicht leicht. Umso erstaunlicher dieser Erfolg hier in Wien. Was hat Sie persönlich am meisten beeindruckt?
Sonja Klima: Ganz klar das Publikum. Ich bin unglaublich dankbar, wie die Menschen mitgefiebert haben – auch viele, die eigentlich keine Pferdeleute sind. Sie saßen da, haben gejubelt, mitgelitten und bis zum Schluss mitgefiebert. Das war großartig.
Das Interview führte Ernst Kopica.