Ales Opatrny krönte sich zum Sieger im Großen Preis des Landes Niederösterreich: Ein wahrgewordener Traum für den Tschechen. © horsicphotography
Das große Finale der Gold Tour – der Grand Prix des Sportlandes Niederösterreich – versammelte am Sonntagnachmittag noch einmal die 23 Top-Paare in der großen Halle der Arena Nova. Katharina Rhomberg, Jörg Domaingo und Kavin Kazda hatten sich im Laufe der Apropos Pferd für dieses Weltranglistenspringen qualifizieren können. Ins Stechen schaffte es leider keines der drei österreichischen Paare – dieses fand mit nur vier Reiter:innen statt. Kevin Kazda sorgte mit Call me Love auf Platz 11 (8/74,14) für das beste heimische Ergebnis.
Das Podest war am Ende ein höchst internationales: Tschechien auf Platz eins und drei, Platz zwei für Japan. Ales Opatrny und seinem Kapsones W aus unserem Nachbarland triumphierten mit einer fehlerfreien Runde in 34,66 Sekunden – das als erste gestartete Paar konnte keines der anderen drei noch schlagen. Chadellano JRA ließ unter seinem japanischen, aber in Deutschland lebenden Reiter Eiken Sato ebenfalls alle Stangen liegen, war aber fast 2 Sekunden langsamer unterwegs. Auf Platz drei sprangen Kamil Papousek und Viviano Blue (4/40,45).
„Die Veranstaltung hier ist immer sehr schön, aber heuer ist es eigentlich für mich nicht so gut gelaufen“, gestand Alex Opatrny bei der Siegerehrung. Aber: „Meine erste Platzierung heuer war dann gleich die wichtigste! Ich bin mit zwölf oder 13 Jahren hier schon geritten, damals noch gemeinsam mit Hugo Simon, und hier dann auch gewinnen zu dürfen, ist schon ein Traum.“
Jur Vrieling ist in der Arena Nova schon ein alter Hase: Heuer durfte er sich wieder über Siege freuen. © horsicphotography
Silber-Tour: Stammgast Jur Vrieling dominiert
Der Niederländer Jur Vrieling, mittlerweile ein wahrer Apropos-Pferd-Stammgast, schnappte sich am Samstagabend im Preis der Theresianischen Militärakademie, dem Finale der Silber-Tour, den Sieg: Den 145 cm hohen Parcours überwand er auf McAllister VDL fehlerlos, das Stechen mit sechs Paaren entschieden die beiden dann ebenfalls für sich (0/40,59). Schon am Freitagabend war den beiden in der Gold-Tour ein erster Platz gelungen – damit war auch der Start im Grand Prix am Sonntag für die beiden sicher.
„Dieses Pferd ist wirklich etwas ganz Besonderes, dass er an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die Weltranglistenspringen gewinnen kann, ist großartig. Ich fahre ja immer sehr gerne hierher, obwohl der Weg von den Niederlanden sehr weit ist, aber das ist es wert und ich kann nur danke sagen an das Publikum und den Veranstalter.“
Die Plätze zwei und drei erritten in diesem Stechen Peter Szuhai aus Ungarn mit seiner Casallina PSZ (0/43,96) und der für Japan reitende Eiken Sato mit Quick Boy Jmen mit einem Abwurf und 42,37 Sekunden. Markus Saurugg holte das beste Ergebnis für Österreich – Rang 10 mit 4/59,13 im Grundparcours.
Jolina Moser-Spitzenstätter und Staphael: Im Springen wie im Jump&Drive unschlagbar. © horsicphotography
Bronze-Tour: Spannend bis zum letzten Paar
Das als Zweiphasen-Springprüfung über 130 cm ausgetragene Finale der Bronze-Tour hielt die Zuschauer bis zum Schluss in Atem – denn Markus Saurugg setzte sich im Sattel von Karamba in sehr schnellen 28,79 Sekunden an die Spitze. Dort blieben die beiden, die als 18. gestartet waren, unangefochten, während die restlichen der insgesamt 46 Starter:innen im Parcours ihr Bestes gaben. Aber dann kam Jolina Moser-Spitzenstätter: Mit ihrem Staphael II war sie schon im ersten Springen der Tour am Donnerstag nicht zu schlagen gewesen (und hatte nebenbei im Jump & Drive am Freitag an der Seite von Fahrerin Miriam Ecker und Giuseppe den ersten Platz gemacht.) Markus Saurugg und Karamba verwies die 16-Jährige schlussendlich auf den zweiten Platz – mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung auf die beiden. Was für ein Herzschlagfinale!
„Es war toll, hier zu reiten vor dieser Kulisse und ich nehme ganz viele Erfahrungen mit nach Hause. Natürlich würde ich gerne auch einmal im Großen Preis vom Sportland Niederösterreich mitreiten, aber ob und wann das passieren wird, das hängt davon ab, wie meine Pferde und ich uns entwickeln. Das Allerwichtigste ist, dass sich meine Pferde wohlfühlen, weil, dass es ihnen gut geht, steht immer über dem Sport.“
U25: Eine fehlerfreie Runde reichte
Ein Sieg am Donnerstag, ein zweiter am Samstag: Chiara-Fiorina Mosers Ausbeute lässt bei dieser Apropos Pferd nichts zu wünschen übrig. Im U25-Finale war nicht einmal ein Stechen nötig, denn nur die 20-Jährige auf Quasi Blue schaffte es fehlerfrei durch den Stangenwald (0/61,26). Über die 145 cm des Grundparcours sprangen Jasmin Alexandra Pirker und Quin V mit einem Abwurf in 62,62 Sekunden und belegten damit Rang 2. Der dritte Platz ging nach Bolivien: Karen Boos Pegler und Hermine brauchten, bei ebenfalls 4 Fehlerpunkten, um 17 Hundertstelsekunden länger.
EQUIVA Tour: Clara Praunseis endgültig an der Spitze
„Ich bin einen guten, schnellen Nuller geritten, aber dass es dann wirklich zum Sieg reicht, hätte ich eigentlich nicht gedacht“, freute sich die Finalsiegerin Clara Praunseis über ihren Triumph im Stechen von 14 Paaren über 120 cm. Ihr Pferd Zatino lieferte nach dem Tagessieg am Freitag auch am Samstag eine Topleistung und setzte sich so vor Caroline Isabelle Dubskys Ever New Z, der das Auftaktspringen am Donnerstag für sich entschieden hatte. Adina Neuretter und Elica konnten hingegen ihren Rang von Tag 1 bestätigen und ohne Fehler in schnellen 32,28 Sekunden auch im Finale den dritten Platz belegen.
Hallenvielseitigkeit: Sieg für die einzige Doppelnull
Erste Phase über feste Hindernisse, zweite Phase über Stangen: Das war für die elf Buschpferde im Preis von Voltaire keine Kleinigkeit. Gelingen wollte eine fehlerfreie Runde nur Robert Mandl und Napoleon. „Es ist jedes Mal ein super Gefühl hier zu reiten, auch wenn die Verhältnisse für uns natürlich etwas ungewohnt sind, weil wir ja normalerweise ein bisschen mehr Platz zum Galoppieren haben“, fasste der Sieger zusammen.
Hinter den beiden reihten sich Amy Rose Frühwirth und Cassius P ein, Platz drei gehörte der amtierenden Vielseitigkeits-Staatsmeisterin Charlotte Dobretsberger auf Simsalabim MT.
Peter Kopecky - hier mit Herraduro VD Oude Heihoef Z - gelangen gleich zwei Platzierungen unter den Top 3. © horsicphotography
Jungpferdetour: Peter Kopecky gleich zweimal am Podest
45 Starter:innen sorgten im Finale der McDonalds Jungpferdetour für beste Eindrücke vom vierbeinigen Springnachwuchs. Das Finale bestritten die sechs- und siebenjährigen Pferde über 120 bzw. 125 cm in einer Zweiphasen-Prüfung. Von den 19 fehlerfreien Paaren waren Peter Kopecky und Herraduro VD Oude Heihoef Z am schnellsten – 29,8 Sekunden. Und weil dem Slowaken das offenbar nicht genug war, durfte er sich mit Hailey außerdem über den dritten Finalplatz freuen. Die gute Nachricht für Österreich: Dom Perignon unter Jennifer Jaritz-Gnaser gelang ebenfalls eine fehlerlose Runde in der zweitschnellsten Zeit von 29,99 Sekunden. Ebenfalls an rot-weiß-rote Reiterinnen gingen die Ränge vier und fünf: Bianca Babanitz mit der sechsjährigen Nevinda Z platzierte sich vor Katharina Rhomberg mit dem siebenjährigen Armstrong.
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