Dominik Juffinger und Neugschwents Diamant prolongierten beim CHI in Genf ihre Nullrunden-Serie. Den U25-Grand Prix beenden sie auf Rang 5. © holcbecher.com
„Zeit wird‘s“, kommentiert Juffinger schmunzelnd das Ende seiner U25-Zeit. In den vergangenen Jahren sei er immer wieder gefragt worden, wie lange er denn noch in dieser Altersklasse starten dürfe. „Ich hatte langsam echt das Gefühl, ich werde alt.“ Das Resümee fällt dennoch ausgesprochen positiv aus: „Es war eine unheimlich coole Zeit – gerade in den letzten Jahren, als ich schon in der Selbständigkeit war. Es waren immer richtig gute Turniere, auf denen ich reiten durfte.“
Sportlich setzte Juffinger 2025 noch einmal starke Akzente – trotz eines gebrochenen Knöchels, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte. Der Sieg beim Saut Hermès in Paris, Rang zwei im Grand Prix von Ascona und zuletzt Platz ein hervorragender fünfter Platz beim traditionsreichen CHI in Genf stehen für eine starke Abschiedssaison. Besonders wertvoll sei die U25-Tour auch als Entwicklungsschiene gewesen: „Ich habe viele Nachwuchspferde an besondere Plätze herangeführt und über diese Touren in höhere Klassen gebracht. Das hat extrem viel Sinn gemacht – und auch sehr viel Spaß.“
Genie auf vier Hufen
Eines dieser vielversprechenden Nachwuchspferde ist Neugschwents Diamant, in dessen Sattel Juffinger sowohl in Ascona als auch in Genf saß. Der Wallach von Diamant de Semilly stammt aus der Zucht seines Großvaters Hans Trainer. Seit 2023 sind die beiden gemeinsam unterwegs, in dieser Zeit wurde der blutgeprägte Oldenburger behutsam aufgebaut. Die Entwicklung trägt nun sichtbar Früchte: Die letzten neun internationalen Runden über 1,40 beziehungsweise 1,45 Meter absolvierte der Wallach allesamt fehlerfrei. „Das habe ich selbst gar nicht gewusst“, sagt Juffinger lachend. „Aber das zeigt schon, was für eine Qualität er hat.“
Diese Qualität macht Diamant zum idealen Partner für größere Aufgaben. „Das Pferd ist ein Genie. Er ist ein Ausnahmepferd und wird eine ganz große Zukunft haben – hoffentlich mit mir.“
Für die kommende Saison hat sich Dominik Juffinger viel vorgenommen: „Wir wollen unser Zuhause weiter ausbauen, das Team vergrößern und am Gestüt Neugschwent die vielen richtig guten Nachwuchspferde weiter fördern.“ Gleichzeitig sollen auch die erfahrenen Pferde den nächsten Schritt machen – neben Neugschwents Diamant etwa der siebenjährige Holsteiner Lino X oder der ebenfalls siebenjährige Neugschwents Django. Die U25-Zeit ist beendet, doch der nächste Abschnitt hat längst begonnen.