Vielseitigkeit

Michael Jung und Chipmunk stellen in Kentucky neuen Weltrekord auf

Ein Artikel von fn-press | ps | 02.05.2022 - 09:11
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Michael Jung und fischerChipmunk FRH gewannen die 5*-Vielseitigkeit in Kentucky mit Weltrekordwertung (Archivbild).
© holcbecher.com

Es war der insgesamt fünfte Sieg von Jung in Lexington: Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels bei den Weltreiterspielen 2010 startete er eine bislang in der Vielseitigkeit einzigartige Siegesserie, wurde nur ein Jahr später Europameister und gewann danach Gold bei den Olympischen Spielen. Drei weitere Siege in CCI5*-L mit fischerRocana FST in Lexington folgten 2015, 2016 und 2017, ein Jahr darauf wurde das Paar Zweiter.

In diesem Jahr knüpfte Jung nun mit dem Hannoveraner fischerChipmunk FRH an die Erfolgsserie an. Bereits in der Dressur setzte sich das Paar mit einer sensationellen Wertung von 20,1 Minuspunkten souverän an die Spitze. Im Gelände galoppierte und sprang der Wallach dann ohne jeden Zeitverlust ins Ziel, so dass sich das Paar am Ende sogar hätte zwei Abwürfe im Parcours leisten können. Dazu kam es jedoch nicht. Jung und fischerChipmunk FRH blieben auch im Springen fehlerfrei und beendeten die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis 20,1 Minuspunkten völlig ungefährdet auf Platz eins.

Damit setzte sich Jung ein weiteres Denkmal: Nie zuvor war ein Fünf-Sterne-Bewerb mit einer besseren Wertung beendet worden. Zuvor war der Weltrekord bei 21,3 Minuspunkten gelegen. Aufgestellt hatte ihn die Britin Laura Collett mit London 2020 in Pau (FRA).

„Alle drei Teilprüfungen waren wirklich Weltklasse. Ich glaube, es ist das beste Ergebnis, dass es in einer Fünf-Sterne-Prüfung je gegeben hat. Man merkt, dass die beiden inzwischen ein perfektes Team geworden sind. Das dauert eben seine Zeit, aber inzwischen kennen sie sich in- und auswendig. Das hat sich auch im Kurs gezeigt, der reell Fünf Sterne hatte und konditionell viel abgefragt hat. Die Dressur war makellos und im Springen hat keine Stange auch nur gewackelt. Das war schon was Besonderes“, sagte der hoch zufriedene deutsche Bundestrainer Peter Thomsen.

Sein jüngster Sieg in Kentucky markiert Jungs elften Fünf-Sterne-Triumph und den ersten für „Chip“, der zuvor noch nie eine Prüfung auf diesem Niveau gelaufen war. Mit seinen elf Siegen hat Jung nun mit Mark Todd gleichgezogen. Rekordhalter ist nach wie vor William Fox-Pitt mit 14 ersten Plätzen auf CCI5*-Niveau.

Nicht ganz zufrieden mit dem Ausgang der Prüfung dürfte der US-Amerikaner Boyd Martin sein. Er hatte mit seinem Trakehner Tsetserleg TSF, einem Sohn des früher einmal von Ingrid Klimke geritten Windfall, nach Dressur und Gelände auf Rang zwei gelegen. Zwei Abwürfe kosteten das Paar einen Platz auf dem Treppchen. Sie wurden mit 38,5 Minuspunkten Vierte. Zweite wurde stattdessen die Britin Yasmin Ingham mit Banzai du Loir (31,7) vor Doug Paine (USA) mit Quantum Leap (38,4).

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