Mit ihrem Pferd Whisper war Monica Theodorescu noch vor wenigen Wochen als Reservereiterin für die Olympischen Spiele in London mit dabei. Als neue Dressur-Bundestrainerin muss sie nun allerdings von ihrer eigenen internationalen Turnierkarriere Abschied nehmen. © Kit Houghton / FEI
Man hatte es während der Spiel in London schon munkeln hören, jetzt ist es offiziell: Monica Theodorescu (49) löst noch-Bundestrainer Jonny Hilberath ab, der sich nach dem plötzlichen Tod von Holger Schmezer im April dieses Jahres bereit erklärt hatte, die deutsche Dressurequipe die Saison über auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Ab Herbst möchte sich Hilberath nun jedoch wieder vermehrt um seinem Ausbildungsbetrieb kümmern weshalb er schon frühzeitig erklärt hatte, dass der Cheftrainerposten für ihn nicht in Frage kommt. Ganz verloren geht Hilberath den deutschen Kaderreitern jedoch nicht - er und und sein Kollege Jürgen Koschel werden Monica Theodorescu künftig tatkräftig als Disziplintrainer unterstützen.
„Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung, bin mir aber auch der Verantwortung bewusst“, so Theodorescu, die als erste Frau das Amt des Leitenden Bundestrainers bekleidet. Der neue Posten bringt aber auch den Abschied ihrer eigenen internationalen Turnierkarriere mit sich: „Beides ist nicht miteinander vereinbar“, weiß die studierte Dolmetscherein, die fünf Sprachen spricht. Den Beritt und die Betreuung der Kunden auf ihrem eigenen Gestüt, wo auch in Zukunft junge Pferde ausgebildet werden sollen, wird ab Oktober eine angestellte Pferdewirtschaftsmeisterin übernehmen.
Langjährige Erfahrung
Seit über 35 Jahren zählt Monica Theodorescu, Tochter und prominenteste Schülerin der 2007 verstorbenen Ausbilderlegende George Theodorescu, zu den besten Dressurreiterinnen des Landes. Bereits mit 19 Jahren gewann sie das Deutsche Dressur-Derby, siegte 1993 und 1994 beim Weltcup-Finale, erzielte drei olympische Mannschaftsmedaillen (1988, 1992 und 1996) und wurde 1990 Weltmeisterin mit dem Team und Drittbeste in der Einzelwertung. Hinzu kommen Medaillen bei Europa- und Deutschen Meisterschaften. Gerade erst war sie als Reservereiterin für die Olympischen Spiele in London nominiert, künftig wird sie derartige Großereignisse jedoch in ihrer neuen Funktion als Bundestrainerin mitgestalten.
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