Start-Ziel-Sieg: Weiße Düne und Ingrid Klimke sicherten sich souverän den Titel bei den Siebenjährigen. © FEI/Hippo Foto - Dirk Caremans
Nach dem Dressur-Auftakt hatte es sogar noch nach einem Podestplatz für Rot-Weiß-Rot in der Klasse der Siebenjährigen ausgesehen, denn Charlotte Dobretsberger war mit Vally K eine ganz hervorragende Runde im Viereck gelungen. Mit 45,2 Minuspunkten belegte die Niederösterreicherin den sensationellen dritten Rang im Zwischenklassement. Besser waren nur die deutsche Olympiasiegerin Ingrid Klimke mit Weiße Düne (36,9) und die Britin Pippa Funnell auf Billy Walk On (39) ins Turnier gestartet.
Im Gelände dann der Rückschlag: An Hindernis Nummer zehn zog Vally K die Vierbeinbremse, plus 20 Strafpunkte für das Konto. Zwar kamen keine weiteren Hindernisfehler hinzu, doch die Verweigerung machte den Traum von WM-Edelmetall mit einem Mal zunichte. „Nach dem Stopp war die Luft etwas draußen, da bin ich zwischendurch auch mal langsamer geritten. In so einer riesen Atmosphäre mit den Weltbesten zu reiten, ist schon sehr beeindruckend. Ich war das erste Mal dort und da war die Startnummer eins für mich natürlich kein Vorteil", sagte Charlotte Dobretsberger im Interview mit dem Österreichischen Pferdesportverband. Mit insgesamt 41,2 Geländestrafpunkten auf dem Konto rutschte das Österreicher-Duo im Klassement danach auf Rang 41 zurück. Zwei Abwürfe im Parcours fixierten für Dobretsberger und die Hannoveraner Stute von Valentino/Freiherr schließlich Platz 40 im Endklassement. Schade! Für Dobretsberger zog dennoch ein positives Resümeefällt da Fazit dennoch positiv aus: "Ich bin auf jeden Fall um eine schöne Erfahrung reicher und am Ende überwiegt die Freude über das was uns gelungen ist.“
Für Ingrid Klimke und Weiße Düne ging das Turnier indes zu Ende, wie es begonnen hatte: auf Platz eins. Sowohl im Gelände als auch im finalen Springen blieb das Paar ohne Fehler und beendete die Konkurrenz mit seinem Dressurergebnis von 36,9 Minuspunkten vor Billy Walk On und Pippa Funnell (47,0). Die Bronzmedaille ging mit 47,3 Minuspunkten Cooley Showtime von Chin Chin, vorgestellt von Jonelle Price (NZE).
Bester bei den den Sechsjährigen: Der niederländisch gezogene Wallach Fire Fly von Zavall/Corland unter Christopher Burton (AUS) © FEI/Hippo Foto - Dirk Caremans
Den Titel bei den Sechsjährigen sicherten sich mit ihrem Dressurergebnis von 44,2 Minuspunkten Fire Fly und Christopher Burton (AUS) vor Mathurin V/D Vogelzang, vorgestellt vom Schweizer Felix Vogg (45,3), und der in den Niederlanden gezogenen Jockey Club Fleurelle, geritten von der Britin Izzy Taylor (47,4).
Eine beeindrucken Aufholjagd lieferte hier Rebecca Gerold im Sattel der Trakehner Stute Shannon Queen von Couracius/Shannon Suite. Nach einem verhaltenen Start mit Platz 21 in der Dressur und Rang 19 im Gelände, drehte das Duo im Parcours so richtig auf, blieb fehlerfrei und schaffte mit Rang neun sogar noch den Sprung in die Top-Ten (53,2). „Es war eine Herausforderung für uns beide das anspruchsvolle Gelände vor so vielen Zusehern zu bewältigen. Das war eine ganz neue Situation für uns, ein echter Höhepunkt. Meine Stute ließ sich nicht beeindrucken, gab mir von Anfang bis zum Schluss ein tolles Gefühl. Auch beim abschließenden Springen hat sie toll mitgearbeitet und so gelang uns eine fehlerfrei Runde“, sagt Rebecca Gerold im OEPS-Interview. „Ich bin wirklich super stolz auf Shannon Queen! Jetzt hat sie sich erstmals eine längere Winterpause verdient. Im Februar-März werden wir Spring- und Dressur-Turniere gehen und in der nächsten Saison CIC2*-Prüfungen in Angriff nehmen.“
Eine Platzierung hatten auch Katrin Khoddam-Hazrati und ihre Trakehner Stute Oklahoma zum Greifen nahe. Platz 13 in der Dressur und Rang elf im Gelände – da durfte man schon mit einem Top-Ten-Platz spekulieren. Doch den verhinderte ein Abwurf im Springen. Anstelle des möglichen siebten Rangs wurde es am Ende Platz 16 (54,8).
Platz 20 gab’s für Harald Siegl und Cassius P. Dass er ein tolles Geländepferd ist, bewies der DSP-Wallach von Cassitano/Sandor XX mit einer starken Runde im Cross, bei der er lediglich 0,8 Zeitfehlerpunkten auflud. Im Parcours gab’s sogar einen Nuller. Nur im der Dressur, da lief es für das Duo noch nicht ganz nach Wunsch. 58 Minuspunkte und Platz 34 waren am Ende einfach zu viel für einen Platz ganz vorne.
Selle Francais vorne
In der Zuchtverbandswertung, für die altersübergreifend die drei besten Pferde je Zuchtverband gewertet werden, setzte sich das französische Stutbuch Cheval de Selle Francais mit 154,6 Minuspunkten knapp gegen den niederländischen Zuchtverband (KWPN) (154,7) durch. Platz drei ging an den irischen Zuchtverband mit 168,2 Minuspunkten.
Alle Ergebnisse im Detail gibt’s hier.