WM Vierspänner

Exell, Niederländer holen die Titel, Schneiders starker Neunter

Ein Artikel von Redaktion | 25.09.2022 - 21:52
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Daniel Schneiders zeigte auch zwischen den Kegeln eine Weltklassefahrt. Am Ende wurde es Platz neun für den Wahl-Österreicher.
© hippoevent.at | Massimo Argenziano

Nach vier Tagen hochklassigen Fahrsports bildete ein anspruchsvoller Kegelparcours die Bühne für ein spannungsgeladenes Finale – getrübt wurde der letzte WM-Bewerb lediglich durch das Wetter, das sich mit Nebel und strömendem Regen von einer besonders unfreundlichen Seite zeigte und den Schwierigkeitsgrad noch einmal anzog.

Die Zeit sollte sich im herausfordernden Kurs als entscheidendes Kriterium erweisen. Bereits zu Beginn der Prüfung häuften sich nicht nur die Hindernisfehler, sondern vor allem auch die Zeitstrafpunkte. Erster innerhalb der erlaubten Zeit von 194 Sekunden war der Niederländer Bram Chardon als achtletzter Starter. Unmittelbar zuvor hatte Österreichs Daniel Schneiders eine weitere Spitzenrunde bei dieser WM abgeliefert. Mit nur einem Hindernisfehler und 7,08 Zeitstrafpunkte landeten Schneiders und seine KWPN-Pferde Dancingstar, Enrique H, Fanno und Ghandi auf Rang elf der Kegelwertung. Im Endergebnis fixierte der 41-Jährige mit gesamt 177,28 Strafpunkten den hervorragenden Neunten Rang, den er sich mit seiner Sensationsrunde im Marathon erkämpft hatte.

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Doppelnull! Bram Chardon (NED) jubelt über seine fantastische Fahrt im WM-Kegelparcours. Er war der einzige, der den schwierigen Kurs fehlerfrei an den Kegeln und in der Zeit bewältigte.   © FEI / Christophe Tanière

Spannender Schlagabtausch zwischen Deutschland und den Niederlanden

Mit seiner Doppelnull hatte Bram Chardon die Deutschen Fahrer:innen gehörig unter Druck gesetzt. Deren Georg von Stein hatte zwar eine Spitzenzeit eingefahren, auf seiner Runde aber vier Bälle von ihren Kegeln getrennt, sodass er mit 14,33 Strafpunkten ins Ziel kam. Für die deutsche Teamfahrerin Mareike Harm, Sechste nach Dressur und Gelände, stand damit nicht nur eine gute Einzelplatzierung auf dem Spiel, sondern auch die Chance auf Team-Gold. Harm behielt die Nerven, leiste sich keinen Abwurf und musste lediglich 4,89 Zeitstrafpunkte in Kauf nehmen. Die Hoffnung der Deutschen auf den Mannschaftstitel nahm weiter Fahrt auf, als Koos de Ronde im Anschluss das niederländische Konto mit drei Abwürfen und 3,99 Zeitstrafpunkte belastete.

Danach kam es auf Ijsbrand Chardon an, sein Team wieder auf Gold-Kurs zu bringen – und er enttäuschte nicht. Der 61-Jährige pilotierte sein Gespann fehlerfrei und mit nur 2,35 Zeitstrafpunkten ins Ziel – und sicherte damit den Niederlanden den Titel in der Nationenwertung, zum elften Mal in der 50-jährigen Geschichte der Vierspänner-Weltmeisterschaften. Deutschland blieb damit erneut die Silbermedaille vor dem belgischen Team, das Bronze holte.

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Seit 2010 ununterbrochener Weltmeister im Vierspänner: der Australier Boyd Exell © FEI / Christophe Tanière

Exell bleibt König der Vierspännerfahrer

Mit seiner Spitzenfahrt und 159,82 Strafpunkten hatte Ijsbrand Chardon nicht nur Team-Gold für das Oranje-Team fixiert, sondern zumindest auch Bronze in der Einzelwertung sicher. Am Ende sollte es Silber werden, denn der Deutsche Michael Brauchle, der das Gelände gewonnen hatte und als Zweitletzter in den Parcours einfuhr, musste nach einem Hindernisfehler sowie 4,71 Zeitstrafpunkten (163,89 gesamt) mit Bronze vorlieb nehmen.

Danach konnte nur Boyd Exell Doppelgold für Ijsbrand Chardon verhindern. Dessen Vorsprung auf den Niederländer betrug neun Punkte. Den Polster benötigte er nur zum Teil. 5,92 Zeitstrafpunkte lud Exell auf dem Weg ins Ziel auf, an den Hindernissen blieb er fehlerfrei. Mit 156,06 Gesamtstrafpunkten sicherte sich der Australier seinen sechsten Einzelweltmeistertitel in Folge.

Alle Ergebnisse im Detail finden Sie hier.