Mit 68 Jahren feiert Jörg Domaingo seinen bislang größten Erfolg im Reitsport: den Titel Österreichischer Staatsmeister Springen © www.fotoagentur-dill.de
Drei Umläufe – zwei über 1,50 m, einer über 1,60 – und ein Stechen waren nötig, um den Staatsmeister 2023 zu ermitteln. Am Ende machte das Rennen einer, der nicht unbedingt zu den großen Favoriten auf den Titel gezählt hatte. Dabei kämpften Jörg Domaingo (W) und seine Lady D’Elle KES von Anfang an mit um den Sieg. Als nach den drei Umläufen sowohl der Wiener als auch Gerfried Puck (T) lediglich vier Fehlerpunkte gesammelt hatten, ging die Entscheidung ins Stechen.
Als erster musste Gerfried Puck mit seinem erst neunjährigen Equitron Ornaat V ran. Der belgische Ut Majeur de Brecey-Sohn war heuer bereits auf zahlreichen Turnieren im Ausland mit von der Partie und ließ dabei immer wieder sein Talent für große Sprünge erkennen. Bei der ÖSTM ging es für ihn allerdings erstmals über 1,60 m-Hindernisse. Die Höhe bereitete dem Fuchs keine Probleme, beim zweiten Sprung im verkürzten Parcours kam das Duo allerdings ein wenig unpassend ans Hindernis, ein Abwurf war die Folge. Danach drückte Puck mächtig aufs Tempo und brachte mit 42,26 Sekunden auch eine Spitzenzeit ins Ziel. Die mussten Jörg Domaingo und Lady D’Elle KES allerdings nicht schlagen, solange sie fehlerfrei blieben. Und das gelang dem Paar auch: Fünf Sekunden langsamer aber abwurffrei galoppierte das Wiener Duo als neuer Staatsmeister über die Ziellinie. Domaingo quittierte es mit großem Jubel.
Gerfried Puck konnte seiner Silbermedaille viel Gutes abgewinnen. Sein Wallach habe in den drei Teilbewerben samt Stechen viel Talent und Herz bewiesen. Über ÖSTM-Bronze durfte sich der Staatsmeister von 2009 und 2018, Dieter Köfler (K) freuen, der im Sattel seines Upgrade bei acht Fehlerpunkten nach drei Umläufen hielt.
Eine Goldmedaille gab es dann aber doch noch für Gerfried Puck an diesem Wochenende: Im Misch-Team Oberösterreich-Tirol holte der Wahl-Tiroler zusammen mit seinen Kolleg:innen Catrin Glötzer-Thaler auf Hocus Pocus, Josef Schwarz jun. auf Geneve und Roland Englbrecht auf Mevisto's Corwinni mit nur 8 Fehlerpunkten den Titel im Mannschaftsbewerb deutlich vor den Teams aus Kärntnen (17 FP) und der Steiermark (28,25 FP).
U25-Meisterin wurde Christina Joham (K) auf Finesse JW, bei den Jungen Reitern siegte Thomas Himmelmayer (OÖ) mit Gleinkerau's Bellavista und bei den Junioren setzte sich Sarah Messner (K) auf Cloud over Berlin mit hauchdünnem 0,25 Punkte-Vorsprung gegen Lisa-Marie Arvai (S) auf Dolittle Volante durch.
In der Alterklasse Jugend ging der Titel an Anna Plautz (K) auf Lino P, die sich in drei Umläufen keinen einzigen Fehler geleistet hatten.