Mit der richtigen Pflege und Vorsorge bleiben Reithallenböden auch bei strengem Frost gut bereitbar. © www.slawik.com
Reithallen bieten Schutz gegen Wind und Regen – und zumindest bis zu einem gewissen Grad – auch genen Frost. Doch nach einigen kalten Wintertagen kriecht die Kälte herein, und der Boden beginnt zu frieren. Nachdem nur das in der Tretschicht enthaltene Wasser frieren kann, wäre die simpelste Lösung einfach nicht mehr zu wässern. Was in der Theorie gut klingt, erweist sich in der Praxis als weniger gut geeignet. Durch die mangelnde Feuchtigkeit wird der Boden tief und staubt - keine guten Voraussetzungen für ein gesundheitsförderndes Training.
Streusalz tabu
Einfaches Streusalz, also Natriumchlorid, ist für Reitböden ungeeignet. Zum einen wirkt es nur bis maximal minus fünf Grad, zum anderen ist es auf Dauer schlecht für die Pferdebeine. Durch die Reibungsvorgänge, die am Huf, Hufballen und Kronrand beim Laufen in der Tretschicht entstehen, dringt es in die Hautgefäße der Fesselbeuge ein und kann zu maukeähnlichen Hautrissen mit anschließender Infektionsgefahr führen. Darüber hinaus zieht Salz aufgrund hygroskopischen Eigenschaft Wasser an, was das Hufhorn aufquellen lässt.
Magnesiumchlorid gegen Bodenfrost
Effizienten und gesundheitlich unbedenklichen Frostschutz bis Minus 20 Grad bietet die Beimischung von Magnesiumchlorid. Hierzu wird das in Schuppenform erhältliche Streugut bei einer Tretschichtstärke von etwa zehn Zentimetern mit einem Anteil von ca. 400 g pro Quadratmeter auf die bestehende Tretschicht großflächig aufgetragen und eingearbeitet. Die Wirksamkeit erhöht sich, wenn die Magnesium-Schuppen mit einem speziellen Gerät in die Tretschicht eingefräst und optimal verteilt werden. Die Kosten für eine Beimischung auf einer Fläche von 20 x 40 Metern belaufen sich auf ca. 250 Euro.
Einige Firmen bieten noch weitere Produkte an, um Hallenböden eisfrei zu halten, die z.T. noch zusätzliche Pluspunkte aufweisen. Der Nutzen ist hier im Einzelfall gegenüber den Mehrkosten abzuwägen. Grundsätzlich gilt jedoch: ein Hallenboden kann auch im Winter nur so gut sein, wie seine Grundqualität es erlaubt.