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Der Umgang mit dem Pferd ist schön aber nicht ohne Risiko. Kinder sollten deshalb in der Nähe von Pferden immer einen Helm tragen, so die Emfpehlung australischer Forscher. © Shestakoff - Fotolia.com

Studie empfiehlt: Kinder sollten in der Nähe von Pferden immer einen Helm tragen

Ein Artikel von Pamela Sladky | 25.04.2017 - 11:53
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Der Umgang mit dem Pferd ist schön aber nicht ohne Risiko. Kinder sollten deshalb in der Nähe von Pferden immer einen Helm tragen, so die Emfpehlung australischer Forscher. © Shestakoff - Fotolia.com

Reiten ist ein schöner Sport, ein tolles Hobby für Jung und Alt – aber es birgt auch Gefahren. Und die lauern nicht nur im Sattel. Ende März wurde auf dem Gelände einer Reitstalles ein zehn Jahre altes Mädchen von einem Pferd getreten und lebensgefährlich verletzt. Die Schülerin war im Umgang mit den Tieren versiert. Am Tag des Unfalls führte sie ein Pferd durch die Stallgasse, als dieses mit einem anderen aneinandergeriet. In der Hitze des Gefechts wurde das Mädchen durch einem Huf am Kopf getroffen und musste mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

Fälle wie diese sind tragisch - und leider keine Seltenheit. Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein vergleichbarer Unfall beim Ausladen eines Pferdes aus dem Anhänger. Der 18-jährige Wallach trat unvermittelt aus und traf den dreijährigen Sohn der Pferdebesitzerin direkt am Kopf. Der Junge wurde schwerverletzt im LKH Graz eingeliefert.

Kinder besonders gefährdet

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Kinder sind aufgrund ihrer geringeren Körpergröße und der schwächer ausgeprägten Muskulatur besonders anfällig für schwerwiegende Verletzungen im Kopfbereich. © www.slawik.com

Dass Kinder für Verletzungen im Kopfbereich besonders anfällig sind, beweisen zahlreiche Studien. So auch eine aktuelle Arbeit australischer Forscher. Sie untersuchten 187 Unfälle von Kindern im Alter von vier bis 16 Jahren, die sich im Zusammenhang mit Pferden ereigneten.

Als Spitzenreiter bei den Verletzungen erwiesen sich dabei Kopfverletzungen. „Am häufigsten erlitten die jungen Patienten Schädel-Hirn-Traumata, wobei jene, die während des Unfalls einen Helm trugen, mit weit geringeren Schäden davonkamen und deutlich kürzere Krankenhausaufenthalte hatten als jene ohne Helm“, berichtet Dr. Jane Theodore, leitende Autorin der Studie.

Über 20 Prozent der untersuchten Fälle ereignete sich übrigens nicht beim Reiten, sondern im Umgang mit dem Pferd. In dieser Gruppe trug die Mehrheit der Kinder keinen Helm. Mit schwerwiegenden Folgen: Der Anteil der Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Traumata belief sich hier auf mehr als ein Drittel. Angsichts dieser Zahlen ist Dr. Theodore überzeugt, dass ein gut sitzender Reithelm nicht nur auf dem Pferd wichtig ist. „Kinder können beim täglichen Umgang mit dem Pferd, etwa wenn sie es putzen, durch Tritte, Umrempeln oder Überrennen ernsthaft verletzt werden. Das Tragen eines Helms kann in solchen Situationen das Risiko einer schwerwiegenden Kopfverletzung deutlich reduzieren.“

Drei der 187 Kinder starben an den Folgen des Unfalls. In über sieben Prozent trugen die jungen Patienten bleibende Schäden am Gehirn, den Augen, im Gesicht oder an den Gliedmaßen davon. In Fällen wie diesen kann ein Reithelm den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen und vor großem Leid bewahren.

ps
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