Dressur

Achleiten: Kein Vorbeikommen an Isabell Werth, Victoria Max-Theurer weiter in Hochform

Ein Artikel von Pamela Sladky | 24.07.2020 - 17:34
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Isabell Werth und DSP Quantaz knackten am Freitag zum ersten Mal die 80er-Marke in einem Grand Prix. © Michael Rzepa

Die Ergebnisse des zweiten CDI4* auf der Anlage von Schloss Achleiten lesen sich beinahe so, wie jene vor drei Wochen. Im Grand Prix der Kür-Tour dominierte erneut Isabell Werth im Sattel von Victoria Max-Theurers Jungstar Quantaz. Nur, dass diesmal die Wertung noch ein gutes Stück weiter nach oben kletterte. Waren es Anfang Juni 78,152 % gewesen, die Werth und dem zehnjährigen DSP-Hengst den Sieg beschert hatten, so knackte das Paar heute erstmals die 80-Prozent-Marke im Grand Prix. Genau genommen waren es 80,348 %, die das Paar nach seinem Ritt auf der Anzeigetafel stehen hatte – mit 78,478 % als niedrigster und 82,065 % als höchster Wertung. Wenn man bedenkt, dass das gerade einmal der sechste Grand Prix in der Karriere des Quaterback-Sohnes war, ist dieses Ergebnis umso beeindruckender.

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Victoria Max-Theurer und Rockabilly © Michael Rzepa

Hinter Werth und Quantaz reihten sich wie schon vor drei Wochen Victoria Max-Theurer und Rockabilly ein. Auch dieses Paar durfte sich über eine neue persönliche Bestmarke freuen, von den Richtern gab’s Wertungen von 72,935 bis 74,239 % – im Schnitt kamen 73,783 % heraus.

Platz drei ging an ein deutsches Paar, das Achleiten für sein Debüt im internationalen Turnierzirkus nutzte. Frederic Wandres (GER) hatte für seinen ersten Österreich-Start den 13-jährigen Sa Coeur mitgebracht, 2012 und 2013 unter der Deutschen Eva Möller Weltmeister der Jungen Dressurpferde. In den vergangenen Jahren hatte der Wallach mehrfach seine Reiter gewechselt, Anfang des Jahres wurde der elegante Dunkelbraune erstmals von Frederic Wandres bewerbsmäßig vorgestellt. Im Schlosspark-Viereck musste das Duo nun erstmals gegen internationale Konkurrenz antreten – eine Aufgabe, die es mit 72,326 % und einem Podestplatz in souveräner Manier bewältigte.

Zufrieden dürfte auch Belinda Weinbauer sein. Die Burgenländerin erzielte auf der 14 Jahre alten Dunkelfuchsstute Fräulein Auguste MJ, mit der sie 2018 zu ihrem dritten Österreichischen Staatsmeistertitel in Folge geritten war, 70,848 Prozent. Auch das ist eine neue persönliche Bestleistung, die Platz fünf in dieser Prüfung bedeutete.

Timna Zach auf Chico (69,718 %) und Oliver Valenta auf Valenta’s Fantast (65,457 %) machten auf den Rängen sechs und sieben die Liste der österreichischen Platzierten komplett.

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Fünfte im Grand Prix für die Kür: Belinda Weinbauer und Fräulein Auguste MJ
© Michael Rzepa

Abegglen spitze

Werth vor Max-Theurer lautete dann auch das Ergebnis im Grand Prix der Spécial Tour. Für diese Aufgabe hatte Isabell Werth ihr erprobtes Erfolgspferd Weihegold OLD gesattelt. Im Jänner hatte die Rappstute beim Weltcupturnier in Amsterdam die Kür mit über 90 % gewonnen. Bei ihrem ersten Antreten nach der Corona-Pause gab es nun 81,174 % für Werth und „Weihe“.

Wie schon beim Turnier Anfang Juli nimmt Victoria Max-Theurer die Spécial-Tour auch diesmal mit ihrem Neuzugang Abegglen in Angriff, mit dem sie augenscheinlich immer besser zusammenfindet. 77,631 % gab es für das Paar in seinem erst dritten gemeinsamen Grand Prix, eine neue persönliche Bestmarke – für das Duo zum einen, aber auch für den zehnjährigen Wallach, der bis Ende 2019 noch vom Deutschen Marcus Hermes vorgestellt worden war.

Das australische Duo Simone Pearce und Destano (74,152 %) komplettierten das Podest.

Hervorragende 71,239 % bescherten Belinda Weinbauer Platz vier in diesem Bewerb, diesmal hatte die Burgenländerin Fustanella OLD unter dem Sattel. Damit verbesserte das Paar seinen bisherigen persönlichen Bestwert, den es im Mai 2019 im Mariakalnok erzielt hatte, um zwei Zehntelprozent.

Staatsmeister Florian Bacher und Fidertraum wiederholten mit 70,457 % fast auf die Tausendstel genau ihr Ergebnis von vor drei Wochen, diesmal gab es für diese Wertung Platz sechs. Christian Schumach und der zwölfjährige San-Amour-Sohn Sinclair Jason kamen mit 69,826 % und Platz sieben aus dem Viereck.

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Gelungenes internationales Turnierdebüt: AWÖ-Körsieger Fabergé EP unter seiner Züchterin und Besitzerin Giulia Schwab © Michael Rzepa

Gelungenes Debüt für Fabergé

Die Karriere des gekörten AWÖ-Hengstes Fabergé EP liest sich wie eine einzige Erfolgsstory. 2015 gewann der For Romance I-Sohn aus der Zucht von Giulia Schwab aus Mauerkirchen das oberösterreichische Fohlenchampionat. 2018 avancierte der schicke Braune zum Sieger der AWÖ Hengstkörung. Wenige Monate später beeindruckte Fabergé beim Bundeschampionat und wurde zum Reservesieger beim Reitpferdechampionat der dreijährigen Pferde gekürt. 2019 gab’s die nächste Schärpe für den bewegungsstarken Beau: Den 14-Tages-Test in Stadl-Paura beendete Fabergé EP als Siegerhengst – mit einer imposanten Endnote von 9,03.

In Achleiten wurde Fabergé von seiner Besitzerin und Ausbilderin Giulia Schwab nun erstmals auf internationaler Bühne vorgestellt. Und auch da wusste der AWÖ-Hengst zu überzeugen. Mit einer gelungenen Darbietung und einer Wertung von 81,2 % reihte sich das Duo in der Prüfung für fünfjährige Dressurpferde hinter dem australischen Paar Simone Pearce und Diamond First ein, die mit 84,4 % bewertet wurden. Platz drei ging an ein weiteres Pferd aus österreichischer Zucht: Dark Knight Rises von De Niro kam unter seinem Reiter Martin Hauptmann auf glatte 80 %.

Bei den siebenjährigen Pferden lieferten sich die drei besten Paare ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das letztlich zugunsten von Christoph Koschel und Imposant ausging. Das Duo kam mit 77,75 % aus dem Viereck – gerade einmal fünf Zehntelprozent mehr als das beste österreichische Paar von der Jury bekam, Peter Gmoser und Don Jon OLD (77,247 %). Auf dem dritten Platz reihten sich die Lokalmatadoren Wolfgang Himsl und Sissy Max-Theurers Dunkelfuchshengst Duracao ein (76,136 %).

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier