Charlotte Dujardin ist seit Jahren ein Erfolgsgarant für den britischen Dressursport. Mit dem achtjährigen Imhotep hat die Multi-Championesse ein weiteres vielversprechendes Pferd unter ihren Fittichen.
© Tomas Holcbecher
Gleich dreimal durfte der achtjährige Imhotep die Siegerrunde bei den diesjährigen britischen Meisterschaften anführen. Sowohl im Prix St. Georges, als auch in der Inter I und in der Inter I Kür lieferte er den Top-Score mit Noten bis knapp unter der 80-Prozent-Marke. Der ganggewaltige Fuchswallach ist das, was man ein heißes Eisen nennt. Nicht nur im Bezug auf sein großes Potenzial, sondern auch was sein Temperament anbelangt. In dieser Hinsicht kommt Imhotep ganz seinem Vater Everdale nach. Der KWPN-Hengst hatte bei den Olympischen Spielen in Tokio und bei der EM in Hagen mit seinen energiegeladenen Auftritten für großes Aufsehen gesorgt und unter Charlotte Fry Bronze und Silber mit dem britischen Team gewonnen. „Nachdem ich in Tokio so viel Zeit mit seinem Vater Everdale verbracht habe ist mir klar, wo (Imhotep) seine nie enden wollende Energie her hat. Diesbezüglich ist er der ganze Papa“, meinte Charlotte Dujardin gegenüber dem britischen Pferdesportmagazin Horse and Hound.
Einen Nachteil hat die viele Energie: Eine Box wird dem Fuchs schnell zu eng. Er braucht Raum, damit er sein Temperament ausleben kann. Im Stall von Dujardins Trainer und Mentor Carl Hester, dem Imhotep anteilig gehört, bekommt er reichlich Gelegenheit dazu. „Zu Hause lebt er 24 Stunden und sieben Tage die Woche draußen. Es ist eine große Herausforderung für ihn auf ein Turnier zu fahren und aufgestallt zu werden. Aber wir gehen so viel wie möglich mit ihm an der Hand grasen. Das ist eine gute Übung für zukünftige internationale Turniere.“
Übung braucht es auch, denn Charlotte Dujardin und Carl Hester haben mit dem heißblütigen Wallach noch einiges vor. „Imhotep ist ein fantastisches Pferd. Er hat unheimlich viel Talent für die Grand-Prix-Lektionen und ist definitiv ein Kandidat für (die Olympischen Spiele in) Paris 2024“, sagt Carl Hester, der den Wallach als Jungpferd kurzentschlossen gekauft hatte, nachdem er ein Video von ihm gesehen hatte. Wer dann im Sattel sitzen wird – Carl Hester selbst oder seine Meisterschülerin Charlotte Dujardin – haben sich die beiden allerdings noch nicht ausgeschnapst.
Peder Fredricson und All In © www.sportfotos-lafrentz.de
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Imhotep ist übrigens nicht das erste Pferd, das den Sprung von Carl Hesters Offenstall auf die große Bühne geschafft hat. Auch Hesters KWPN-Wallach Nip Tuck war ein ausgemachter Boxenmuffel und lebte im heimatlichen Stall ganzjährig mit seinen Kumpels auf der Weide. Trotz dieses „Mankos“ hat er es zu vier Championatsteilnahmen und drei Team-Silbermedaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei Olympischen Spielen gebracht. Keine schlechte Vorgabe für den jungen Imhotep!
