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Sensation in Abu Dhabi: Sieg für Österreich im Nationenpreis

Ein Artikel von Redaktion | 22.01.2023 - 15:45
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Christoph Obernauer und Kleons Renegade fixierten mit einer brillanten Nullrunde im Stechen den Sieg für Österreich beim CSIO5* in Abu Dhabi.
© FEI/Martin Dokoupil

Österreichs Nationenpreisequipe hat wahr gemacht, was sie am Freitag im Großen Preis von Abu Dhabi bereits angedeutet hatte: Mannschaftlich sind sie derzeit ganz stark unterwegs!
 

Head-to-Head mit Großbritannien

Von Beginn an lieferten sich Christoph Obernauer auf Kleons Renegade (4/0), Gerfried Puck auf Equitron Naxcel V (0/4), Katharina Rhomberg auf Cuma (0/0) und Bianca Babanitz auf Caipidor (12/23) ein spannendes Duell mit den Reitern aus Großbritannien. Schon nach Runde eins hielten beide bei 4 Fehlerpunkten. Im zweiten Umlauf leisteten sich beiden Equipen erneut nur einen einzigen Abwurf.

Der Kampf um den Sieg ging damit ins Stechen. Österreich schickten den Tiroler Christoph Obernauer mit seinem Kleons Renegade ins Rennen, die Briten setzten ihre Hoffnungen auf Joe Whitaker mit Hulahupe JR.

Obernauer musste vorlegen – und der Tiroler tat das in der denkbar besten Weise: mit einer fehlerfreien Runde in starken 33,68 Sekunden! Für Whitaker eine unlösbare Aufgabe. Bald war klar, dass der Brite mit Obernauers Top-Zeit Probleme haben würde. Als Whitaker dann das Tempo anzog, um alles in die Waagschale zu werfen, passierte auch noch ein Abwurf. Damit war die Sensation perfekt und der Sieg für Österreich in trockenen Tüchern. Komplettiert wurde das Podest von den Iren, die es in Summe auf 16 Fehlerpunkte brachten.

"Das ist ein großartiges Ergebnis für das österreichische Team. Wir haben seit langer, langer Zeit, vielleicht sind es sogar 20 Jahre, keinen Fünf-Sterne-Nationenpreis mehr gewonnen“, zeigte sich Gerfried Puck im FEI-Interview tief beeindruckt vom Erfolg seines Teams.

Damit es zu diesem rot-weiß-roten Triumph überhaupt kommen konnte, war jedoch einiges an Vorarbeit nötig, wie der 49-Jährige erklrt. „Seit September, Oktober haben wir hart dafür gekämpft, dass wir hier einen Startplatz erhalten. Im Dezember habe ich alles dafür gegeben, um mein Team hier her zu bringen. Katharina (Rhomberg) und Obi (Christoph Obernauer) sind nur für diese Woche nach Abu Dhabi gekommen. Aber sie haben beide einen großartigen Job gemacht. Kathi war Doppelnull und Obi ist ein grandioses Stechen geritten."

Den Ausschlag für Obernauer als Stechreiter habe die Schnelligkeit seines Pferdes gegeben. "Mein Pferd ist etwas langsamer und noch relativ neu auf dem Niveau. Obis Pferd ist schneller und erfahrener. Deshalb fiel die Wahl auf die beiden. Und ich denke,  es hat gut für uns geklappt", so Puck.

Katharina Rhomberg, die mit Cuma in beiden Runden fehlerfrei geblieben war, jubelte über ihren ersten Nationenpreissieg: „Unfassbar und dann gleich in einem 5-Stern-Bewerb! Es waren zwei richtig schwere Runden mit vielen technischen Herausforderungen. Dass Obi, dann auch noch das Stechen gegen Großbritannien gewinnt, ist der Wahnsinn! Es war genau die richtige Entscheidung, dass wir die Einladung in die Emirate angenommen haben. Das gibt Auftrieb für den Rest der EM-Saison.“

Genauso denkt auch Gerfried Puck: „Ich mache das jetzt schon ein paar Jahre. Wir hatten immer zwei, drei gute Reiter-Pferd-Paare, aber nie so viele wie jetzt. Bei der Europameisterschaft Ende August in Mailand werden noch drei Olympia-Tickets vergeben. Ich bin überzeugt, dass wir gute Chancen haben. Da tut dieser Sieg auf höchstem Niveau natürlich gut."

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.

Update 22.01.2023, 17:10 Uhr: Der Artikel wurde um Zitate von Gerfried Puck erweitert.  

Update 22.01.2023, 17:45 Uhr: Der Artikel wurde um Zitate von Katharina Rhomberg und erweitert.