Urteil

Causa Andrew Kocher: FEI sperrt US-Springreiter wegen Elektrosporengebrauchs für 10 Jahre

Ein Artikel von Pamela Sladky | 23.04.2021 - 09:38
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US-Springreiter Andrew Kocher ist nach dem Urteil des US-Tribunals bis 27. Oktober 2030 gesperrt. © Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Das FEI Tribunal hat Andrew Kocher wegen des Gebrauchs von Elektrosporen an seinen Pferden für zehn Jahre gesperrt und ihn nachträglich von acht Turnieren disqualifiziert. Darüber hinaus muss Kocher 10.000 Schweizer Franken Strafe zahlen sowie die Prozesskosten in Höhe von 7.500 Schweizer Franken tragen.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Statement der FEI heißt es: "Die Rechtsabteilung der FEIt eilte dem Athleten am 29. Juni 2020 mit, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei, nachdem der unabhängigen Equestrian Community Integrity Unit (ECIU)  Vorwürfe über die Verwendung elektrischer Sporen gemeldet worden waren. Es hieß, dass Andrew Kocher bei einer Reihe von FEI-registrierten und national-registrierten Pferden bei internationalen und nationalen Veranstaltungen sowie während des Trainings elektrische Sporen verwendet hatte.

Nach der Untersuchung eröffnete die FEI im Oktober 2020 offiziell ein Disziplinarverfahren gegen Andrew Kocher. Er wurde am 28. Oktober 2020 bis zu einer Anhörung vor dem FEI-Tribunal vorläufig suspendiert. Diese Frist wird auf die vollständige Suspendierung angerechnet. Der Athlet ist damit bis zum 27. Oktober 2030 gesperrt.

Während der Suspendierung ist es dem Athleten untersagt, in irgendeiner Form - auch als Zuschauer - an Wettbewerben oder Veranstaltungen teilzunehmen, die von der FEI oder einem nationalen Verband genehmigt oder organisiert wurden.

Zu den Sanktionen gehört auch die Disqualifikation aller Ergebnisse, die bei Veranstaltungen erzielt wurden, für die dem FEI-Tribunal fotografische Beweise für die Verwendung elektrischer Sporen durch den Athleten vorgelegt wurden. Diese acht Veranstaltungen sind: CSI4 * Hickstead (GBR), 21.-24. Juni 2018; CSI3 * Lexington (USA), 14.-18. Mai 2019; CSI2 * Lexington (USA), 22.-26. Mai 2019); CSI5 * Calgary (CAN), 5.-9. Juni 2019; CSI5 * Calgary (CAN), 27.-39. Juni 2019; CSI3 * Traverse City (USA), 7.-11. August 2019; CSI3 *-W Columbus (USA), 2.-6. Oktober 2019; und CSI4 *-W Toronto (CAN), 5.-9. November 2019.“

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© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

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In einer Aussendung teilte der US-Verband mit, dass er das Urteil des Tribunals klar unterstütze. „Das US-Springteam toleriert keinerlei Betrug oder Pferdemissbrauch und steht voll und ganz hinter der Entscheidung des FEI-Tribunals. Pferde sind unsere willigen und vertrauensvollen Partner im Sport und verdienen unsere absolute Sorgfalt und unseren Respekt im Streben nach Spitzenleistungen. Es ist unsere Pflicht als Sportler, das Wohlergehen des Pferdes in den Vordergrund zu stellen und gleichzeitig jederzeit faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten “, sagte Robert Ridland, Equipechef des US-Springteams.

Die vollständige Urteilsbegründung des FEI-Tribunals soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Andrew Kocher hat nun 21 Tage Zeit, Berufung beim Schiedsgericht für Sport CAS einzulegen.